Arzneimittelkriminalität

300 Frauenärzte spritzen illegale Importe

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Rund 300 Gynäkologen aus ganz Deutschland haben ihren Patientinnen illegale, importierte Verhütungsspritzen verabreicht. Das hat die Staatsanwaltschaft Hof mitgeteilt. Rund 50.000 Ampullen des in Deutschland nicht zugelassenen Arzneimittels wurden demnach aus der Türkei eingeschmuggelt.

Das Medikament war zwischen 2008 bis 2011 verabreicht worden. Die Schmugglerbande war bereits Ende 2011 aufgeflogen. Nach Auswertung der dabei sichergestellten Beweismittel stehe fest, dass rund 300 Frauenärzte die Medikamente von den Schmugglern bezogen haben.

Auf die Geschäftsidee kam demnach vor vier Jahren eine Arzthelferin aus Bayern. Mit einem Komplizen hatte sie eine Briefkastenfirma in Tschechien gegründet, von wo der Handel mit den Verhütungsspritzen abgewickelt wurde. Vier weitere Personen waren involviert. Das Amtsgericht Hof hatte vier Haftbefehle erlassen. Die Verdächtigen kamen gegen hohe Auflagen frei.

Die Staatsanwaltschaft Wuppertal hatte zuvor ebenfalls gegen mehr als 600 deutsche Frauenärzte wegen Betrugs ermittelt. Den Mediziner war zuletzt eine Verfahrenseinstellung gegen eine Geldauflage angeboten worden.

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