Bamberg

Vergewaltigung: Haftbefehl gegen Chefarzt

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Bamberg -

Wegen des Verdachts, eine Frau vergewaltigt zu haben, ist heute Haftbefehl gegen den suspendierten Chefarzt einer Bamberger Klinik ergangen. Der 45-Jährige soll nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler im Dezember eine Frau dazu gedrängt haben, gegen ihren ausdrücklichen Willen den Oralverkehr bei ihm auszuüben, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten.

„Die intensiven Ermittlungen von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Bamberg zur Aufklärung des Tatvorwurfs laufen weiterhin auf Hochtouren“, hieß es in der Mitteilung. Der Vorwurf ist demzufolge noch nicht bestätigt. Weitere Auskünfte erteilten die Behörden nicht, die Ermittlungen werden demnach noch längere Zeit in Anspruch nehmen.

Die Sozialstiftung Bamberg, Träger der Klinik, hatte am Dienstag bekannt gegeben, den leitenden Mediziner freigestellt und ihm ein Hausverbot erteilt zu haben. Grund für diese Entscheidung sei arbeitsrechtliches Fehlverhalten, das nichts mit Patienten zu tun habe. Das Fehlverhalten habe der Mediziner gegenüber weiblichen Betroffenen gezeigt, hatte es am Dienstag geheißen. Der freigestellte Chefarzt hatte seine Kündigung am 31. Dezember eingereicht, zum 31. Januar endet das Arbeitsverhältnis laut Sozialstiftung nun „einvernehmlich“.

„Wenn es aus Sicht der Sozialstiftung nach erster Einschätzung einen klaren Straftatbestand gegeben hätte, hätten wir selbst Anzeige erstattet“, hatte noch am Freitagmorgen ein Sprecher der Sozialstiftung gesagt. Stattdessen habe sich der Klinikträger für arbeitsrechtliche Schritte entschieden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit Mittwoch gegen den Mann – aufgrund der Medienberichte.

In Bamberg hatte es bereits einen Skandal um einen weiteren ehemaligen Chefarzt gegeben. Im Oktober war dieser wegen schwerer Vergewaltigung und weiterer Vergehen zu sieben Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Das Landgericht Bamberg sah es als erwiesen an, dass der Mediziner zwölf Frauen - darunter Patientinnen – betäubt und damit willenlos gemacht hatte. Seine Verteidiger legten allerdings Revision ein, der Mann hatte die Vorwürfe stets bestritten.

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