Während mit Thüringen und Nordrhein-Westfalen ab 1. Juli die beiden letzten deutschen Bundesländer das Rauchen in Gaststätten untersagen, ziehen Wissenschaftler aus Großbritannien bereits eine erste positive Bilanz des seit einem Jahr in England geltenden Verbots. Seither haben nach einer Studie des britischen Anti-Krebs-Verbandes und verschiedener Pharmaunternehmen mindestens 400.000 Menschen in England das Qualen aufgegeben. Noch nie hätten so viele Menschen mit dem Rauchen aufgehört, sagte Studienleiter Robert West vom University College am Montag in London. Der Untersuchung zufolge, könnte das Rauchverbot in den kommenden zehn Jahren den Tod von 40.000 Menschen verhindern.
Für die Studie wurden mehr als 32.000 Raucher und Ex-Raucher im Zeitraum von neun Monaten vor und neun Monaten nach dem Rauchverbot befragt. In den neun Monaten vor dem Verbot gaben demnach 1,6 Prozent das Rauchen auf, in den neun Monaten danach 5,5 Prozent. West betonte, es sei durchaus realistisch, davon auszugehen, dass in den nächsten zehn Jahren weniger als 15 Prozent der Bevölkerung rauchten. Derzeit seien es 22 Prozent.
Eine Studie des britischen Gesundheitsministeriums zeigte ebenfalls, dass heute mehr Menschen nicht mehr rauchten: Mindestens 230.000 Menschen hörten demnach seit dem 1. Juli 2007 mit Unterstützung der öffentlichen Gesundheitsservices auf. Das seien 22 Prozent mehr als in den vorangegangenen zwölf Monaten. In England gilt seit einem Jahr ein striktes Rauchverbot in allen Gaststätten und öffentlichen Einrichtungen.
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