Der Saarländische Apothekerverein hat eine neue Vorsitzende: Der Vorstand des Saarländischen Apothekervereins wählte Apothekerin Susanne Koch einstimmig zur neuen Vorsitzenden. Die 34-jährige Inhaberin der Süd-Apotheke und der Glückauf-Apotheke gehört seit 2017 dem Vorstand des Saarländischen Apothekerverein an. Koch übernimmt das Amt von Apothekerin Claudia Berger, die das Amt seit 2007 geleitet hat.
Weil Berger ihre Apotheke verkauft habe, könne sie satzungsgemäß nicht mehr dem Vorstand des Saarländischen Apothekervereins angehören, teilte der Verband mit. In ihrer Antrittsrede bedankte sich Koch bei ihrer Vorgängerin für die außerordentlich erfolgreiche Arbeit: „Der Saarländischen Apothekerverein ist immer ein verlässlicher Partner von Politik und Kostenträgern gewesen. Diese Konstante gilt es fortzuführen und weiter zu entwickeln.“
Dass sich die Freiberuflichkeit im Allgemeinen und die Apothekerschaft im Besonderen vermehrten Angriffen gerade durch die Europäische Kommission und den Europäischen Gerichtshof (EuGH) ausgesetzt sehe, nahm die neue Vorsitzende zum Anlass, einen deutlichen Appell an die deutsche Politik zu richten: „Sowohl das Urteil des EuGH zur Nicht-Geltung der Arzneimittelpreisverordnung im Bereich der verschreibungspflichtigen Arzneimittel für ausländische Versandapotheken als auch deutliche Äußerungen der EU-Kommission zeigen, dass vorgenannte Institutionen die Freiberuflichkeit zu Gunsten von Kapitalgesellschaften zurückdrängen wollen. Diesem Ansinnen gilt es entgegen zu treten.“
Einen Themenschwerpunkt sieht die neue Vorsitzende im berufspolitischen und damit gesellschaftspolitischen Engagement des Berufsstandes. Koch: „Die Selbstverwaltung ist die Keimzelle der Freiberuflichkeit. Hier gilt es, den Berufstand in die Pflicht zu nehmen. Gerade jüngere Kolleginnen und Kollegen haben im Saarland die besten Voraussetzungen, sich berufspolitisch zu engagieren. Dieses Engagement gilt es zu wecken und zu fördern.“
Die scheidende Vorsitzende Berger nahm ihre Abschiedsrede zum Anlass, auf die sich abzeichnenden großen Umwälzungen hinzuweisen: „Auch der Berufstand der Apothekerinnen und Apotheker wird zukünftig noch digitaler als bereits bisher arbeiten. Diese fortschreitende Digitalisierung stellt eine große Chance für die Apotheken vor Ort dar. Nur der Apotheke vor Ort kann es gelingen, Digitalisierung und Empathie zusammen zu führen. Jedes der beiden vorgenannten Elemente für sich alleine genommen ist dagegen zum Scheitern verurteilt.“
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