Vaya: Apotheker entwickelt Lieferdienst Sandra Piontek, 28.07.2022 07:43 Uhr
In der Einhorn-Apotheke, der ältesten Apotheke Darmstadts, hat Apotheker Thomas Wickop einen Botendienst per App entwickelt. Momentan können seine Kunden:innen OTC-Präparate per Vaya bestellen und sich nach Hause liefern lassen. Dabei bleibt alles in der Hand der Apotheke – keine Zusammenarbeit, kein Outsourcing.
Wie man seine Kund:innen flexibel und vor allem zuverlässig mit Medikamenten versorgen kann und gleichzeitig den Markt nicht Fremdanbietern im Bereich Lieferdienst überlässt, diese Fragen beschäftigten Wickop. Mit Beginn der Corona- Pandemie hat der Apotheker außerdem zusätzliche Testmöglichkeiten für die Bürger:innen von Darmstadt geschaffen. „Man kann mit einer Apotheke schon etwas reißen, wir haben acht Testzentren in Kirchen, Moscheen, Auto- und Modehäusern hochgezogen. Das hat Spaß gemacht und war viel Arbeit.“
Lieferdienste in Apothekers Hand
Lieferdienste gibt es derzeit einige. „Suche einfach nach deinem Produkt oder deinem Symptom, wähle dein Produkt aus und bestell direkt per Apple Pay, Google Pay oder Kreditkarte, in circa 30 Minuten sind wir mit deiner Lieferung bei dir zu Hause“, so beschreibt beispielsweise Mayd seinen Service. Über diese Werbeversprechen und dieses Vorgehen ist Wickop besorgt. Er hält es für gefährlich, wenn solche Lieferdienste nicht von Apotheken direkt organisiert werden. „Mir ist sehr wichtig, dass solche Lieferdienste nicht in fremde Hände geraten. Wir brauchen kein Mayd!“
Nicht nur Wochentags
Sein Ziel seit Mai 2021: Botendienste von Apotheken zu modernisieren und per App möglich zu machen inklusive der Wahl eines Zustellungszeitpunktes durch die Endkund:innen und einem konstanten Tracking der tatsächlichen Zustellzeit. „Ich habe eine attraktive und intuitiv zu bedienende App entwickelt. Über die App Vaya können unsere Kund:innen derzeit OTC-Präparate bestellen, die Bestellfunktion für Rezepte in elektronischer und klassischer Form ist in der Vorbereitung“, so Wickop.
Seine Kund:innen profitieren bei dem Bestellvorgang von einem Zeitfenster von zwei Stunden, können live die Lieferung verfolgen und so den genauen Zeitpunkt der Ankunft des Boten sehen. Das sei vor allem auch für ältere Patienten wichtig, sie bräuchten manchmal länger zur Tür oder hörten schlecht. Den umfassenden Service über die App möchte Wickop in dringenden Fällen nicht nur wochentags anbieten. „Bei Bedarf würde ich auch am Sonntag in die Apotheke fahren, um unseren Kund:innen die Bestellung über die App zu ermöglichen.“
Beratung am Telefon
Telefonisch sei er zusätzlich erreichbar. Die ein oder andere Frage zum bestellten Produkt beantwortet er oder seine Mitarbeiter:innen gern. Bezahlen können die Kund:innen per Paypal oder direkt beim Boten per Barzahlung oder EC-Gerät.
Geplant ist derzeit eine mögliche Ausweitung des Lieferdienstes auf weitere, größere Städte in Deutschland. Wickop möchte seine App über Darmstadt hinaus anbieten. Um mehr Menschen darauf aufmerksam zu machen, plant er eine Werbekampagne über Social-Media-Kanäle.