Der Vatikan hat vor einem unnötigen massenhaften Gebrauch von Antibiotika gewarnt. Dadurch entstünden Resistenzen, die die Wirksamkeit moderner Medizin aufs Spiel setzten und somit eine Gefahr für die Gesundheit der Menschen und die Entwicklung vieler Nationen seien, erklärte Kardinal Peter Turkson, der das vatikanische Amt für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen leitet.
Gesundheitseinrichtungen, die von der katholischen Kirche unterstützt werden, sollten zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika beitragen. „Ja, unsere Zeit läuft ab und wir müssen handeln, um den notwendigen Wandel unseres Verhaltens einzuleiten“, so Turkson. Die katholische Kirche betreibt weltweit Zehntausende Krankenhäuser.
Anlass des Aufrufs war die „World Antibiotic Awareness Week“, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgerufen hat, um auf das Problem von Antibiotikaresistenzen aufmerksam zu machen. Erst Anfang des Monats hatte eine Studie für Aufsehen gesorgt, wonach jährlich rund 33.000 Menschen in 30 untersuchten Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums sterben, weil es gegen resistente Bakterien keine oder nicht genug wirksame Antibiotika gibt.
Die WHO bemängelt zum Beispiel, dass Antibiotika unnützerweise bei viralen Infekten wie Erkältungen verschrieben werden oder dass Menschen sie ohne die Anweisung eines Arztes selbst einnehmen. Auch der massenhafte Einsatz bei der Tierhaltung ist problematisch.
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