Weil sie Geld vom päpstlichen Kinderkrankenhaus in Rom für die Renovierung einer Kardinalswohnung abgezweigt haben sollen, müssen sich zwei Vatikan-Mitarbeiter vor Gericht verantworten. Dem ehemaligen Stiftungspräsidenten der Klinik Bambino Gesù und dem Ex-Finanzchef des Krankenhauses wird vorgeworfen, etwa 422.000 Euro für die Arbeiten an der Wohnung des einstigen Kardinalstaatssekretärs Tarcisio Bertone benutzt zu haben. Das teilte der Vatikan heute mit.
Giuseppe Profiti und Massimo Spina wird Veruntreuung von Stiftungsgeldern vorgeworfen. Unter vatikanischem Recht kann das mit einer Haftstrafe von bis zu zehn Jahren geahndet werden. Nach früheren Angaben sollte das Geld benutzt werden, um die Wohnung für institutionelle Zwecke herzurichten.
Bertone, der unter Papst Benedikt XVI. bis 2013 der zweite Mann in dem Kirchenstaat war, bestreitet, dass er von der Bezahlung etwas wusste. Nachdem der Fall 2015 ans Licht kam, spendete Bertone 150.000 Euro an das Krankenhaus.
Das Krankenhaus hatte zuletzt angeboten, das todkranke Baby Charlie Gard aus Großbritannien aufzunehmen. Ein englisches Gericht hatte geurteilt, dass lebenserhaltende Maßnahmen für das elf Monate alte Baby gestoppt werden sollen. Die Eltern wollen allerdings eine weitere Therapie durchführen.
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