Vatertags-Notdienst: Pille danach und Notfall-Pen Carolin Ciulli, 30.05.2019 08:13 Uhr
Das Wetter spielt mit. In vielen Regionen scheint an Vatertag die Sonne. Mehr oder minder traditionell ziehen Männer mit Bollerwagen durch die Lande. Oft ist Alkohol im Spiel. Die Apotheken haben sich gut auf den Herrentag vorbereitet. Lädierte Männer werden jedoch erst morgen erwartet.
Apotheker Dr. Andreas Behncke kontrollierte am Mittwoch die Bestände. Der Inhaber der Berliner Center-Apotheke will gut auf den Feiertag vorbereitet sein. „Wir wollen sicher sein, dass wir alles Wichtige da haben“, sagt er. Dazu gehörten etwa Antibiotika für Notfälle. Auch die Vorräte der Pille danach wurden geprüft.
Christi Himmelfahrt fällt mitten in die Allergie-Saison. „Da haben wir aber sowieso alles da“, so Behncke. Da sich angesichts des warmen Wetters auch Insektenstiche ereignen könnten, checkte der Apotheker seinen Vorrat an Epinephrin-haltigen Pens. Zwei Stück der Notfallmedikamente hat er auf Lager. Die Center-Apotheke ist vorbereitet. „An einem Feiertag in Berlin, wenn alle Ärzte und viele Apotheken zu haben, muss man schon mit viel Kundschaft rechnen.“
Eine bestimmte Klientel, den typischen „Herrentags-Kunden“, erwartet Behncke nicht. „Der Kater ist erst am Freitag Thema. Dann können sie in den Standarddienst kommen.“ Auch beim Sonnenschutz vermutet der Apotheker, dass die Männer nicht unbedingt auf Vorsorge Wert legten. „Ob sie heute Sonnenschutzmittel kaufen, ist fraglich. Vielleicht kommen sie eher am Freitag mit Sonnenbrand in die Apotheke.“
Behncke selbst ist auch gerne am Vatertag unterwegs. „Man freut sich, Freunde zu treffen. Es ist vielleicht eine Frage des Alters, was man unternimmt.“ Wenn er frei habe, gehe er Fahrradfahren oder Beachvolleyballspielen.
In der Iris-Apotheke im niedersächsischen Seevetal geht Inhaberin Annelore Warstat von einem ruhigen Dienst aus. In der Gemeinde zwischen Elbe und Seeve gehe es eher ruhig zu. Betrunkene Männer erwarte sie nicht. Sie habe ohenhin einen kurzen Dienst. „Bis 12 Uhr mittags wird noch keiner betrunken sein.“ Auf den Vatertag ist sie wie auf jeden anderen Feiertag vorbereitet. „Wir haben alles verfügbar.“
In der Sonnen-Apotheke im nordrhein-westfälischen Dormagen ist am Herrentag noch nie etwas Auffälliges passiert. Dennoch erwartet man ein großes Aufkommen. „Wir sind gut vorbereitet“, sagt eine Approbierte. Wie bei jedem Notdienst seien besondere Artikel wie Schmerztabletten, Antibiotika oder kortisonhaltige Präparate vermehrt auf Lager genommen.
Apotheker Christian Willeke nutzt Facebook, um seine Kunden zum Vatertag zu informieren. „Genießt das Wetter und feiert ordentlich“, schreibt er. Notdienst hat er mit seiner Apotheke in Sundern nicht. „Falls ihr es übertreibt, sind wir Freitagmorgen wieder für Euch da. Bis dahin trinkt genug (Wasser) und denkt bei dem schönen Wetter an den Sonnenschutz.“ Auf dem Foto hat er verschiedene Produkte, darunter Blasenpflaster, Schmerz- und Katermittel sowie Bierflaschen abgebildet.