Seit gut eineinhalb Jahren ist das Trinkwasser in der Stadt Flint im US-Bundesstaat Michigan schmutzig und zunehmend gefährlich mit Blei verseucht. Einwohner klagten über Hautausschläge, Übelkeit und Haarausfall. Jetzt hat sich Präsident Barack Obama eingeschaltet: Auf dringende Bitten von Gouverneur Rick Snyder rief er am Samstag den Notstand aus. Damit kann die Bundesregierung in Washington der Stadt zumindest vorübergehend mit Geld, Trinkwasser, Wasserfiltern und anderer Ausrüstung unter die Arme greifen. Wann das Problem endgültig gelöst wird, ist Medien zufolge aber völlig unklar.
Flint koppelte sich 2014 größtenteils aus Spargründen aus dem Versorgungsnetz der nahe gelegenen Stadt Detroit aus und bezog sein Wasser danach aus dem schmutzigen Flint River. In der Kläranlage wurde es aber nicht den Vorschriften entsprechend gereinigt, wie etwa der Sender CNN und die „Washington Post“ berichteten. Das Wasser war so ätzend, dass es die Wasserleitungen anfraß und neben Eisen auch Blei ins Trinkwasser gelangte.
Nachdem bei immer mehr Kindern ein überdurchschnittlich hoher Bleigehalt im Blut festgestellt worden war, räumten die Behörden schließlich im vergangenen Herbst erstmals das Problem ein. Inzwischen läuft die Versorgung wieder über das Detroiter System – aber es gelangt wegen der angegriffenen Rohre weiterhin so viel Blei ins Wasser, dass es Experten zufolge nur zum Waschen, aber nicht zum Trinken geeignet ist.
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