Schmiergeldzahlungen

US-Staaten verklagen Amgen

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Der weltgrößte Biotech-Konzern Amgen ist von 15 US-Bundesstaaten wegen Schmiergeldzahlungen verklagt worden. Der Konzern habe Ärzte und andere Mitarbeiter im Gesundheitswesen bestochen, das Erythropoetin-Analogon Aranesp (Darbepoetin alfa) zu verschreiben. Neben Amgen wurden der Großhändler AmerisourceBergen und dessen Einkaufsorganisation International Nephrology Network angeklagt.

Der Anklage seien landesweite Ermittlungen vorausgegangen, teilte der New Yorker Generalstaatsanwalt Andrew Cuomo am Freitag mit. Die Vergehen reichten mindestens bis ins Jahr 2002 zurück.

Amgen selbst nahm zunächst nicht zu den Vorwürfen Stellung. Zur Höhe des möglichen Schadens oder dem Wert der Bestechungsleistungen machte der Generalstaatsanwalt vorerst keine Angaben.

Die Ärzte bekamen für die Verschreibung des milliardenschweren Amgen-Präparats laut den Ermittlern unter anderem gefälschte Beraterverträge und kostenlose Wochenendreisen. Amgen habe auch dazu angestiftet, für kostenlose Arzneiproben Erstattungen unter anderem beim staatlichen Hilfsprogramm Medicaid zu beantragen.

„Medikamente sollten nach den Bedürfnissen von Patienten, Nutzen und Sicherheit verschrieben werden und nicht auf das Versprechen eines Großkonzerns hin, alle Kosten für einen Urlaub zu bezahlen“, kritisierte Cuomo.

Das Anämie-Medikament Aranesp zählt für Amgen mit einem Umsatzvolumen von zuletzt 3,1 Milliarden US-Dollar zu den wichtigsten Produkten des Konzerns.

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