US-Musiker Tom Petty ist vergangenen Oktober an einer versehentlichen Überdosis Schmerzmittel gestorben. Dem nun veröffentlichten Autopsiebericht zufolge hatte der 66-Jährige nach der Einnahme mehrerer Mittel einen Herzstillstand erlitten. Nach einer missglückten Wiederbelebungsmaßnahme sei er dann multiplem Organversagen erlegen.
Seiner Frau und Tochter zufolge ist er damit ein weiteres Opfer der seit Jahren grassierenden Opioid-Epidemie in den USA. Der Gerichtsmedizin zufolge befand sich in Pettys Blut ein Mix aus Fentanyl, Oxycodon und Alprazolam. Darüber hinaus hatte der Musiker seit Längerem auch Temazepam als Einschlafhilfe und Citalopram gegen Depressionen genommen.
Wie Millionen andere Amerikaner auch sei er durch ärztliche Verschreibungen in den Schmerzmittelmissbrauch abgerutscht: „Viele Leute, die eine Überdosis nehmen, beginnen wegen einer einfachen Verletzung oder verstehen einfach nicht die Stärke und potenziell tödlichen Folgen dieser Medikamente“, schrieben Pettys Angehörige in einem Facebook-Beitrag. Sie hoffen nun, dass Pettys Tod die Debatte über die Opioid-Epidemie weiter anheizt.
Das Mitglied der Rock and Roll Hall of Fame hatte einige der Mittel wegen Knieproblemen und einer angebrochenen Hüfte verschrieben bekommen. Trotz der schmerzhaften Verletzungen habe er jedoch darauf bestanden, auf Tour zu gehen. Daraufhin spielte Petty 53 Konzerte mit angebrochener Hüfte und hat das Leiden dadurch noch verschlimmert. Am Tag seines Todes habe er dann erfahren, dass aus der Hüftfraktur ein kompletter Bruch geworden war. „Wir vermuten, dass der Schmerz schlicht unerträglich geworden war und der Grund für die Überdosis war“, schreiben Dana und Adria Petty.
Tom Petty hatte gemeinsam mit seiner 1976 gegründeten Band The Heartbreakers sowie als Solokünstler mehr als 40 Jahre auf der Bühne gestanden und gehört mit mehr als 80 Millionen verkauften Tonträgern zu den kommerziell erfolgreichsten Musikern aller Zeiten. Zu seinen bekanntesten Hits zählen „American Girl“, „I won‘t Back Down“ und „Free Fallin“. Bereits Ende der 90er Jahre hatte er mit einer Heroinabhängigkeit zu kämpfen, die er 2001 nach einem Entzug überwand. Am 02. Oktober 2017 wurde er bewusstlos und mit Atemstillstand in seiner Villa in Kalifornien aufgefunden. Wiederbelebungsversuche scheiterten.
In den USA fordert der Missbrauch von Schmerzmitteln und Heroin mittlerweile mehrere Zehntausend Tote im Jahr. Seit Jahren kämpft die Politik beinahe vergeblich gegen die grassierende Opioid-Epidemie, nur Tage nach Pettys Tod hatte US-Präsident Trump den nationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Es handele sich um die schlimmste Drogenkrise in der amerikanischen Geschichte, sagte der Republikaner. Petty war nicht das erste prominente Opfer der Schmerzmittelsucht in den letzten Jahren. Auch die Pop-Ikone Prince erlag einer Überdosis Fentanyl.
APOTHEKE ADHOC Debatte