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Mehr Bewerber für Pharmaziestudium

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Berlin -

Die Zahl der Bewerber um einen Pharmaziestudienplatz ist für das kommende Wintersemester erneut angestiegen. 4414 Abiturienten interessierten sich für das Studium. Zuletzt lag die Bewerberanzahl im Wintersemester 2011/2012 mit 4499 noch höher. Weiterhin kommen auf jeden Pharmaziestudienplatz mehr als zwei Bewerber.

Für das kommende Wintersemester standen laut Stiftung Hochschulstart 1864 Studienplätze zur Verfügung. Darauf bewarben sich 4414 Interessenten; etwa jeder zweite konnte also keinen Platz bekommen. Dabei sind im Vergleich zum Vorjahr zwölf Studienplätze hinzugekommen – allerdings auch 116 Bewerber mehr als im Vorjahr.

Die Universitäten vergeben ihre Studienplätze nach drei verschiedenen Quoten: Jeweils 20 Prozent der Plätze werden für die Besten eines Abiturjahrgangs reserviert und für Bewerber mit besonders vielen Wartesemestern. Die übrigen 60 Prozent werden nach hochschuleigenen Kriterien verteilt; darunter zum Beispiel, welchen Platz die Uni auf der „Wunschliste“ des Bewerbers einnimmt. Die Studieninteressierten können bis zu sechs Hochschulen listen, bei denen sie am liebsten anfangen würden.

Um die Gruppe der Abiturbesten zu ermitteln, werden alle Absolventen eines Bundeslands miteinander verglichen. Daraus wird eine Mindestnote errechnet. Für das kommende Wintersemester wurden Studienplätze aus dieser Quote an Abiturienten mit Durchschnittsnoten ab 1,5 (Niedersachsen) beziehungsweise 1,1 (Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen) vergeben.

Zu den Abiturbesten des Jahrgangs zu zählen, garantiert noch keinen Studienplatz an der Wunschfakultät. Denn für diese Gruppe legen die einzelnen Universitäten noch eigene Notenschnitte fest, die erreicht werden müssen. So kann ein niedersächsischer Abiturient mit einer 1,5 zwar zu den Besten seines Bundeslands gehören, würde aber über die Abiturbestenquote keinen Studienplatz in Heidelberg oder Frankfurt bekommen: Beide Universitäten forderten von den Bewerbern in diesem Jahr eine 1,0. Alle Abiturbesten, die unter ihren Wunschuniversitäten Erlangen, Greifswald, Halle, Jena, Marburg, Regensburg, Saarbrücken oder Tübingen anführten, konnten dagegen in diesem Jahr zugelassen werden.

Zum Vergleich: In Medizin reichte Abiturienten aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein eine Note von „nur“ 1,1, um zu den Landesbesten zu gehören. Bewerber aller anderen Bundesländer mussten dagegen die Topnote 1,0 vorweisen

Weitere 20 Prozent der Pharmaziestudienplätze werden nach Wartezeit vergeben. Wer schon mindestens drei Semester auf einen Studienplatz gewartet hat, kam in diesem Jahr bereits mit einem Notendurchschnitt von 2,5 zum Zug. Das ist relativ human: Für Medizin waren in diesem Jahr 14 Wartesemester nötig, um mit einer 2,9 einen Studienplatz zu ergattern.

Dennoch variieren auch hier die Zulassungsbedingungen zwischen den Hochschulen. In Jena genügte noch eine 3,5 und die Nennung der Hochschule an einer beliebigen Stelle der persönlichen Wunschliste, um dort einen Studienplatz zu erhalten. In Erlangen, Halle und Regensburg bekamen Wartezeit-Bewerber Studienplätze zugeteilt, obwohl die Standorte nicht in ihrer Wunschliste angegeben waren. Um mit drei Semestern Wartezeit in Heidelberg beginnen zu können, war dagegen immer noch eine Durchschnittsnote von 1,9 nötig. Zudem musste Heidelberg die erste Wahl des Bewerbers sein

Der überwiegende Anteil der Studienplätze – 60 Prozent – wird nach hochschulinternen Zulassungskriterien vergeben. Auch bei dieser Vergabeart spielt die Durchschnittsnote oft die entscheidende Rolle. Eine bereits absolvierte einschlägige Ausbildung und die Noten in relevanten Fächern sind für manche Unis außerdem wichtig. Nachrangig berücksichtigen einige Institute zudem einen abgeleisteten Wehr- oder Zivildienst. Darüber hinaus berücksichtigen die Universitäten, welche Präferenz die Studieninteressierten für den Standort angegeben haben.

Manche Hochschulen legten eine Vorauswahl fest: Wer es auf einen Studienplatz in Heidelberg oder Frankfurt abgesehen hat, wird bei der hochschuleigenen Vergabe nur berücktsichtigt, wenn er die Wunschuni an erster Stelle gelistet hat. Für Berlin, Jena und Münster genügte immerhin Listenplatz 2; Greifswald, Mainz und Tübingen gaben sich mit Rang 3 zufrieden. Die übrigen Unis trafen keine derartige Vorauswahl.

Die Zahl der verfügbaren Studienplätze liegt seit Wintersemester 2011/2012 und diesem Jahr zwischen 1882 und 1852. Die Bewerberanzahl erreichte im Herbst 2011 ein Hoch von 4499; damals verließen in Bayern und Niedersachsen doppelte Abiturjahrgänge die Schulen. Im Folgejahr fiel die Zahl auf 3908 Bewerber – trotz Doppeljahrgängen in Baden-Württemberg, Berlin und Bremen. Seit 2012 stieg das Interesse an dem Fach wieder an: bis zur aktuellen Bewerberzahl von 4414 für das Wintersemester 2016/2017.

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