Universität Leipzig

Pharmaziestudenten sollen pendeln

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Berlin -

Die Universität Leipzig wird zum kommenden Wintersemester wieder

Pharmaziestudenten immatrikulieren. Wie angesichts wegfallender

Professorenstellen die Lehre organisiert wird, muss nun geklärt werden.

Die Uni strebt eine Kooperation mit den entsprechenden Fachbereichen in

Halle/Saale und Jena an. Heißt im Klartext: Die Studenten müssen

womöglich zu den Vorlesungen quer durch Mitteldeutschland pendeln.

Heute hat die Uni der Stiftung für Hochschulzulassung, der Nachfolgerin der ZVS, mitgeteilt, dass im Herbst noch einmal Studenten für den Fachbereich Pharmazie aufgenommen werden. Für wie viele Studenten die Kapazitäten reichen, wird derzeit berechnet. Kurz vor Ablauf der Bewerbungsfrist für die Studenten Mitte Juli muss die konkrete Zahl gemeldet sein.

Laut Uni sollen alle Studenten ihr Studium ohne Einschränkungen abschließen können. Kommt das Aus für die Pharmazie in Leipzig also doch noch, wird der Fachbereich erst nach dem letzten Absolventen dicht gemacht. Bei abnehmender Studentenzahl kostet der Studiengang die Uni damit mehr Geld. Dazu kommt, dass auslaufende Stellen, die nicht nachbesetzt werden, irgendwie abgefedert werden müssen.

Wie der Lehrnachfrage künftig entsprochen und dies finanziert werden kann, muss laut Uni nun das Wissenschaftsministerium prüfen. Angestrebt wird eine Kooperation mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Ob am Ende die Studenten oder die Dozenten pendeln müssen, wird im konkreten Einzelfall entschieden.

Derzeit arbeiten in Leipzig fünf Professoren sowie je acht wissenschaftliche und nichtwissenschaftliche Mitarbeiter. Professor Dr. Johann-Wilhelm Rauwald, Pharmazeutische Biologie, und Professor Dr. Karen Nieber, Pharmakologie, gehen in diesem Jahr in Rente – womöglich werden hier die Schwesterunis zuerst aushelfen müssen. Ob in Halle und Jena Vakanzen übrig sind, steht auf einem anderen Blatt.

In Jena sind die Kapazitäten in den Laboren bereits ausgeschöpft: Pro Jahr würden 81 Studierende immatrikuliert, dafür seien auch die Laborplätze ausgelegt, so ein Universitätssprecher. In Halle gibt es derzeit 803 Pharmaziestudenten.

Am Plan, den Studiengang aufzugeben um die 21 Stellen zu sparen, hält man in Leipzig aber fest: „Wir planen weiterhin, das Institut für Pharmazie perspektivisch zu schließen“, sagt Rektorin Professor Dr. Beate A. Schücking. „Wir gehen diesen Weg schweren Herzens.“ Die Uni sehe sich durch die Sparauflagen gezwungen.

Gerungen wird vor allem in Dresden: Während Sozialministerin Christine Clauß (CDU) auf den Erhalt des Instituts pocht, will Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer (parteilos) die Entscheidung der Uni akzeptieren, zumal der Fachbereich als „unterkritisch klein“ identifiziert worden sei. „Ich unterstütze die Universität Leipzig ausdrücklich bei ihren Bemühungen, ihr Hochschulprofil zu schärfen“, so von Schorlemer. „Wir streben eine enge Kooperation mit dem deutlich besser aufgestellten Institut für Pharmazie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg an. Diese Kooperation ist der richtige Weg, um den mitteldeutschen Pharmaziestandort langfristig zu stärken.“

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