Studium

Uni Leipzig schließt Pharmazie APOTHEKE ADHOC, 14.12.2011 09:20 Uhr

Berlin - 

Die Universität Leipzig wird voraussichtlich den Studiengang Pharmazie schließen. Das kündigte die Rektorin Professor Dr. Beate Schücking gestern an. Demnach sollen ab dem Wintersemester 2012/2013 keine neuen Pharmaziestudenten immatrikuliert werden. Laut einer Mitteilung der Universität fällt das Institut den Sparvorgaben der sächsischen Landesregierung zum Opfer. Die Studenten protestieren.

 

Schücking zufolge muss die Universität Leipzig noch in diesem Jahr 48 Personalstellen benennen, die 2013 und 2014 gestrichen werden sollen. „Wenn wir wirklich abbauen müssen, dann werde ich der Staatsministerin von Schorlemer die Schließung des Instituts für Pharmazie mit dem dazugehörigen Studiengang vorschlagen“, so Schücking. Auch der Studiengang M.A. Komparatistik soll eingestellt werden.

Doch die Rektorin protestiert gegen die Vorgaben des Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK). Denn die Prognose der Regierung zur Entwicklung der Studierendenzahl weiche um mehr als 15 Prozent von den tatsächlichen Zahlen ab. Seit 2009 sei die Zahl der Studienanfänger sogar um 32 Prozent gestiegen.

Zwar hat die Uni den derzeit rund 200 Pharmaziestudenten zugesichert, dass sie ihr Studium ordnungsgemäß abschließen können. Trotzdem wollen die Studenten die Schließung des Standorts nicht hinnehmen. Zur Stunde demonstrieren die Studenten im Kittel mit Plakaten vor dem Rektorat; bis zu 300 Teilnehmer werden erwartet.

Jährlich werden in Leipzig circa 50 Pharmaziestudenten immatrikuliert. Die Uni hatte nach der Wende mit Beginn des Studienjahres 1992/1993 nach fast 25-jähriger Zwangspause die ersten 25 Pharmaziestudenten aufgenommen.