Verbraucherschutz

UN-Vorstoß gegen Gen-Food dpa, 24.05.2011 11:08 Uhr

Berlin - 

Der Menschenrechtsausschuss der Vereinten Nationen (UN) sieht nach Angaben des internationalen Netzwerks „Aktion Gen-Klage“ eine Gesundheitsgefährdung durch genveränderte Lebensmittel. Wer unfreiwillig gentechnisch veränderte Lebensmittel auf den Teller bekommt, werde zudem in seiner Freiheit eingeschränkt, zitiert die im bayerischen Gauting ansässige Organisation den UN-Ausschuss.

Ein Paar aus Sagerheide bei Rostock hatten vor dem Ausschuss Klage gegen die Bundesrepublik Deutschland wegen der Freisetzung genveränderter Organismen eingereicht und war dabei von der „Aktion Gen-Klage“ unterstützt worden. Der Ausschuss habe die Bundesrepublik jetzt zum Schutz der Gesundheit in Bezug auf Gen-Nahrungsmittel aufgefordert, erläuterte die Organisation. Die Bundesregierung werde aufgefordert, die Einführung der Gentechnik in Tierfutter, Lebensmittelproduktion und Landwirtschaft zu verbieten, genveränderte Lebensmittel zu kennzeichnen, die Freilandversuche einzustellen und keine Genanteile im Saatgut zu erlauben.

Der Ausschuss, der sich mit Individualbeschwerden befasst, kann jedoch nur Empfehlungen geben, er kann keine Sanktionen verhängen. Für den Kläger Andreas Strauß, dessen Grundstück an Deutschlands größte Freiland-Forschungsanlage für Agrogentechnik grenzt, wird der Umgang mit der Ausschuss-Forderung zeigen, „wie ernst Deutschland die Menschenrechte im eigenen Land nimmt“.