Gesundheitskonferenz

UN soll nur saubere Partner haben dpa, 16.09.2011 13:17 Uhr

New York - 

Wenige Tage vor einer großen UN-Konferenz über nicht-ansteckende Krankheiten wie Krebs oder Diabetes ermahnen 140 gemeinnützige Organisationen die Vereinten Nationen (UN) und die ihr angeschlossene Weltgesundheitsorganisation (WHO), bei der Zusammenarbeit mit der Lebens- und Genussmittelindustrie auf mögliche Interessenkonflikte zu achten.

In einem offenen Brief, der in der Onlineausgabe des britischen Fachmagazins „The Lancet“ veröffentlicht wurde, fordern die Organisationen, die UN auf, künftig mehr Distanz zu Unternehmen zu wahren, deren Produkte zum Tod von 36 Millionen Menschen im Jahr beitragen könnten. Das gelte auch für die Arbeit mit angeblich gemeinnützigen Organisationen, die in Wirklichkeit eher geschäftliche Ziele verfolgten.

Tabak, Alkoholmissbrauch und schlechte Ernährung tragen zur Entstehung von nicht-ansteckenden Krankheiten bei, heißt es in dem Brief. Diese Leiden, darunter Herz- und Kreislaufstörungen, Diabetes, chronische Erkrankungen der Atemwege und Krebs, sind nach Angaben der Autoren für 60 Prozent aller Todesfälle weltweit verantwortlich.

Bei der Kooperation mit „Unternehmen, die zum Verkauf von alkoholischen Getränken, von Lebensmitteln mit hohem Fett-, Salz und Zuckergehalt sowie von Tabak beitragen und von ihm profitieren, ist der Konflikt nicht zu übersehen“, warnen die nicht-staatlichen Organisationen. Die UN sollten die Konferenz am kommenden Montag und Dienstag in New York nutzen, um schärfere Bestimmungen für die Zusammenarbeit mit der Industrie zu empfehlen.