Beschäftigte in Deutschland sind laut einer Umfrage heute eher zu einem Jobwechsel bereit als in den Vorjahren. 23 Prozent der Beschäftigten denken darüber nach, innerhalb eines Jahres ihren Arbeitgeber zu wechseln, wie das Beratungsunternehmen Gallup mitteilte. „Noch nie waren so viele Menschen auf Jobsuche oder offen für Veränderung wie jetzt“, sagte Gallup-Europachef Pa Sinyan. Die Corona-Pandemie habe weitreichende Folgen.
Laut der Umfrage wollen 60 Prozent der deutschen Beschäftigten auch in einem Jahr noch bei ihrem jetzigen Arbeitgeber beschäftigt sein und 44 Prozent in drei Jahren – 2018 waren es noch 78 beziehungsweise 65 Prozent. 14 Prozent seien bereits aktiv auf der Suche nach Alternativen. Das seien doppelt so viele wie im vergangenen Jahr und damit erstmals mehr als bei den US-amerikanischen Beschäftigten mit 10 Prozent.
Besonders beim Thema Stress zeigten sich die Auswirkungen der Pandemie, erklärte Gallup. 38 Prozent der Befragten gaben an,
aufgrund ihres Jobs innerlich ausgebrannt zu sein. Im Vor-Corona-Jahr 2019 lag der Wert noch bei 26 Prozent.
„Die Parameter der Arbeitswelt haben sich grundlegend verschoben“, sagte Studienautor Marco Nink. Unternehmen müssten die
Rahmenbedingungen mehr an die Bedürfnisse ihrer Beschäftigten anpassen und flexiblere Regelungen wie das Homeoffice auch weiter ermöglichen. Ausgebrannt fühlten sich laut der Studie besonders Beschäftigte, die keine emotionale Bindung an ihren Arbeitgeber haben. „Bei der emotionalen Bindung spielen weniger die Rahmenbedingungen, sondern vor allem gute Führungskräfte eine entscheidende Rolle“, sagte Nink.
Zwischen 15. November und 21. Dezember wurden insgesamt 1500 Arbeitnehmer:innen befragt.
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