Umfrage

10 Arztbesuche pro Jahr

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Berlin -

Die Deutschen gehen laut einer Studie deutlich seltener zum Arzt als noch Mitte der 1990er Jahre. Das berichtet die Bild-Zeitung unter Berufung auf eine Umfrage im Auftrag des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) unter 20.000 Personen. Der Wiederholungsbefragung zufolge suchen die Deutschen heute im Schnitt zehn Mal im Jahr einen Arzt auf. 1995 seien es durchschnittlich noch 13 Besuche gewesen.

Grund für den Rückgang ist Experten des DIW zufolge eine bessere Vorsorge, etwa bei Zahnärzten. Arztbesuche würden auch deshalb seltener, weil Patienten viele Medikamente heute selbst zahlen müssten und deshalb kein Rezept mehr bräuchten.

Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Andreas Köhler, äußerte sich skeptisch zu den Ergebnissen. „Ob die Patienten in Deutschland mittlerweile tatsächlich deutlich weniger die Arztpraxen aufsuchen, bezweifle ich.“ Entscheidend sei, wer im Rahmen des sozioökonomischen Panels befragt worden sei.

„Über 50 Prozent der Arztkontakte entfallen auf 16 Prozent der Patienten, also auf solche, die auf Grund einer schweren Erkrankung eine häufige und regelmäßige ärztliche Betreuung brauchen.“ Durch Befragungen lasse sich – so Köhler – diese Personengruppe nur schwer erreichen. Die Arztkontakte seien aber innerhalb der Bevölkerung „sehr ungleich verteilt“.

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