Inhaberin Ina Leischner aus Hohenmölsen bei Leipzig traf vor etwa drei Jahren eine wichtige Entscheidung: „Ich habe ein altes Supermarktgelände saniert. Der Umbau war ein Kraftakt.“ Nun profitiert der Ort nicht nur von der Neuen Apotheke, sondern auch von vier niedergelassenen Ärzt:innen. „Man muss groß denken, entweder man macht es richtig oder gar nicht“, appelliert sie an ihre Kollegen und Kolleginnen.
Der ehemalige Supermarkt drohte zur Ruine zu verfallen, als Leischner sich vor mehr als drei Jahren zum Umbau entschloss. „Ich hatte damals die Wahl, mich und meinen Betrieb zu verkleinern oder eine richtig große Veränderung anzugehen.“ Dabei sei ihre Devise gewesen: „Entweder man macht es richtig oder gar nicht.“ Eine kleine Apotheke mit zwei Angestellten und einem Inhaber lohne sich nicht, erklärt sie. „Ich habe den Umbau gewagt und somit beispielsweise auch rund 50 Parkplätze erhalten, die mir sonst verloren gegangen wären.“
Und nicht nur das: „Mit der Sanierung habe ich in der einen Hälfte des Gebäudes Platz für Arztpraxen geschaffen. Ich konnte vier Ärzte für eine Niederlassung begeistern“, so Leischner stolz. Der Umbau des ehemaligen Turnhallengebäudes sei sehr anspruchsvoll gewesen. „Vor allem die ganze Bürokratie frisst einen auf. In dem fünfseitigen Protokoll zur endgültigen Abnahme der Apotheke staunt man über einiges.“
Was von den Inhabern heutzutage gefordert werde, sei frustrierend. „Vor allem, wenn ich im Sommer die DHL-Abholstationen betrachte und weiß, da sind auch Medikamente drin, die online bestellt wurden. Wer kontrolliert denn hier die Einhaltung der Lagertemperaturen?“, fragt sie. Shop Apotheke & Co. hätten es deutlich einfacher, beklagt Leischner. „Die kleineren Apotheken können sich solchen Herausforderungen nicht mehr stellen, da sind die Versender im Vorteil.“ Die Politik übersehe ihrer Meinung nach, dass auch kleine Apotheken die Arztpraxen entlasten. „Es ist nur noch Raubbau, was da getrieben wird.“
Was heutzutage alles von einem verlangt werde, sei es bei einem Umbau oder einer Neueröffnung von Apotheken, sei eine Belastung für sie und ihr Team gewesen. „Aber glücklicherweise habe ich ganz tolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ohne mein Team wäre ich nichts“, lobt Leischner. Nur von einer Kollegin habe sie sich kurz vor dem Umzug trennen müssen: „Aber dafür habe ich vollstes Verständnis, es hat uns allen sehr viel abverlangt.“
Herausforderungen gab es zwischenzeitlich, weil das Material fehlte: „Es gibt nicht nur in unserem Beruf Lieferengpässe“, so die Inhaberin. „Wenn beispielsweise Regalteile nicht lieferbar sind, verzögert das die Fertigstellung.“
Leischner spricht jedoch aus Erfahrung: „Wir sind schon das dritte Mal umgezogen. Wir arbeiten als Team alle miteinander und Hand in Hand, anders wäre das alles nicht schaffbar gewesen.“ Trotz der hohen finanziellen Belastung blickt Leischner positiv in die Zukunft: „Wir feiern demnächst unser 31. Jubiläum und darauf bin ich stolz.“