Die Berufsqualifikationen von aus der Ukraine geflüchteten Ärzten und Pflegekräften sollen in Deutschland zügig anerkannt werden. Darauf haben sich die Gesundheitsminister der Länder am Montag in einer Videoschalte geeinigt, wie das Gesundheitsministerium in Sachsen-Anhalt am Abend mitteilte. Das Land hat aktuell den Vorsitz der Fachministerkonferenz.
Laut dem Beschluss wollen die Länder geflüchteten Ärzten im Rahmen des geltenden Rechts zügig die Berufserlaubnis erteilen. Auch unterbrochene ärztliche Ausbildungen sollen schnellstmöglich fortgesetzt werden können. Hierfür prüfe der Bund notwendige rechtliche Änderungen, hieß es.
Für ukrainische Pflegefachkräfte sollen zudem Möglichkeiten für eine Nachqualifizierung und eine rasche Anerkennung als Pflegefachkraft in Deutschland geschaffen werden. Außerdem habe der Bund zugesichert, die Finanzierung der Impfzentren weiterhin mit 50 Prozent zu gewährleisten, teilte das Ministerium in Magdeburg mit.
Auf neue Corona-Isolationsregeln haben sich die Ressortchefs am Montag hingegen nicht verständigt. Die konkrete Ausgestaltung sei aktuell Gegenstand weiterer Beratungen der Fachebenen mit dem Robert Koch-Institut und dem Expertenrat der Bundesregierung, hieß es. „Wir sind uns nach wie vor einig, dass wir einen Strategiewechsel bei den Quarantäne- und Isolationsregelungen vorbereiten müssen“, erklärte Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) am Montag. „Damit werden wir den Übergang von der pandemischen in die endemische Lage begleiten.“
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte vergangene Woche einen Rückzieher bei geplanten Änderungen von Isolation und Quarantäne machen müssen. Eine vorgesehene Umstellung der Isolation von Infizierten auf Freiwilligkeit ab Mai kassierte er wieder ein.
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