Ukraine

Charité will Timoschenko weiter behandeln dpa, 24.02.2013 19:18 Uhr

Berlin - 

Die Berliner Klinik Charité hat der inhaftierten ukrainischen Oppositionsführerin Julia Timoschenko eine weitere medizinische Behandlung angeboten. Dies gelte auch für die Zeit nach einem möglichen Ende des Klinikaufenthalts in ihrer Heimat. „Es kommt darauf an, ob Frau Timoschenko das möchte und die Behörden es zulassen“, sagte Charité-Chef Professor Dr. Karl Max Einhäupl.

Erstmals seit zwei Monaten untersuchen Spezialisten der Charité an diesem Montag die Ex-Regierungschefin. Die ukrainischen Ärzte seien zur Zusammenarbeit mit ihren deutschen Kollegen bereit, sagte Gesundheitsministerin Raissa Bogatyrjowa in Kiew. „Ich sehe keine Hindernisse“.

Die ukrainischen Behörden wiesen unterdessen Berichte zurück, wonach Timoschenko die Rückverlegung von einer Klinik in der ukrainischen Stadt Charkow ins Straflager drohe. Diese Frage stehe derzeit nicht zur Diskussion, teilte die Lagerleitung mit.

Zuvor hatte eine Ärztekommission mitgeteilt, die 52-Jährige bedürfe keiner weiteren Behandlung. Alle Therapiemaßnahmen seien den Anordnungen deutscher Ärzte gemäß umgesetzt worden. Eine Fortsetzung könne sogar kontraproduktiv sein.

Timoschenko ist seit Mai 2012 wegen eines Bandscheibenvorfalls in der ukrainischen Klinik. Im Oktober 2011 war sie in einem umstrittenen Prozess wegen Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Außerdem beschuldigen die Ermittler sie, den Mord an einem Parlamentarier 1996 in Auftrag gegeben zu haben. Timoschenko weist die Vorwürfe als politisch motiviert zurück.