Apotheke in der Fußgängerzone schließt

Übernahme: „Sie ist einfach erschöpft“

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Berlin -

Im 30. Jahr seiner Selbstständigkeit schließt Thomas Schuster seine Hauptapotheke. Anfang Juli wird es die älteste Apotheke in Lübbecke nicht mehr geben. Der Inhaber wollte sich nicht noch einmal über mehrere Jahre vertraglich binden. Er entlastet dafür seine Frau, die einen Betrieb abgibt.

Für Schuster ist die Schließung eine „normale Businessgeschichte“, wie er sagt. Der Apotheker führt die vor 175 Jahre gegründete Neue Apotheke seit drei Jahrzehnten. In diesem Jahr hätte er den Mietvertrag und den Leasingvertag für die EDV-Anlagen erneuern müssen.

Doch unter den momentanen Umständen will sich Schuster nicht weitere fünf Jahre binden. „Es geht um einen Betrag, den ich nicht mehr als Berg vor mir herschieben will“, sagt er. Deshalb entschloss er sich, die Apotheke zu schließen. „Das ist sehr schade“, räumt er ein.

Fußgängerzonen-Apotheken am Aussterben

Allerdings sehe die Zukunft für den Standort nicht rosig aus: „Es handelt sich um das aussterbende Geschäftsmodell Apotheke in einer Fußgängerzone in einer Kleinstadt.“ In der näheren Umgebung gebe es keine Arztpraxis. Stattdessen wird er die Gänsemarkt Apotheke seiner Frau übernehmen. Sie gebe den Betrieb ab, weil sie „überlastet mit der Bürokratie ist und einfach erschöpft. Das trifft es.“

Im Familienverbund der Schusters-Apotheken verbleiben die Nord-Apotheke, die von Schuster geführt wird sowie die Stern Apotheke, deren Inhaberin weiterhin seine Frau Friederike Schuster ist. Ob eine Light-Apotheke für das Paar in Frage kommt, stehe nicht zur Debatte. Noch handele es sich bei den Plänen des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach (SPD) um einen Entwurf, so Schuster.

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