Übernahme: „Die Bürokratie ist wie ein doppelter Vollzeitjob“ Sandra Piontek, 27.08.2023 08:41 Uhr
Theresa Simon übernimmt zum 1. September die Apotheke am Markt in Delmenhorst in Niedersachsen. In den vergangenen drei Monaten hat sie die Bürokratie fast übermannt: „Ich hatte soviel Papierkram in der Zeit, dass ich quasi noch einen Vollzeitjob neben meinem eigentlichen Vollzeitjob hatte“, so die Apothekerin.
Simon hat lange nach einer Apotheke gesucht, die sie übernehmen kann. Über eine Maklerbörse kam sie schließlich auf die Apotheke am Markt in Delmenhorst. Zwar war sie sich bewusst, dass eine Übernahme viel Arbeit bedeutet, aber mit diesem Ausmaß habe sie dennoch nicht gerechnet: „Ich habe es mir ehrlich gesagt etwas einfacher vorgestellt. Es ist dermaßen viel Papierkram angefallen, dass ich in den vergangenen drei Monaten neben meiner Haupttätigkeit eine weitere Vollzeitstelle allein mit der Bürokratie ausgefüllt habe“, so Simon. Allein die Präqualifizierung neu zu beantragen, habe viel Zeit in Anspruch genommen, man fange „ganz von vorn an“, so die angehende Inhaberin.
Lieber klein anfangen
„Die Apotheke hat viel Potenzial und ist infrastrukturell gut etabliert“, so Simon. Das kleine Team bleibe ihr komplett erhalten und auch mit den umliegenden Ärzt:innen habe man in der Vergangenheit eine gute Kommunikation gepflegt. „Ich wollte auch lieber klein anfangen. Ich hätte mir nicht vorstellen können, ein großes Unternehmen mit 60 Mitarbeiter:innen zu übernehmen.“
Die Apothekenübernahme ist für Simon wie ein Sprung ins kalte Wasser: „Ich habe zwar Erfahrungen zur Filialleitung einer Apotheke, aber nicht als Inhaberin. Als Flying Pharmacist konnte ich sehr viel Einblicke in die verschiedenen Apothekenkonzepte bekommen und so ausloten, was ich möchte und was nicht.“ Viel verändern möchte sie als angehende Inhaberin dennoch nicht: „Meine Vorrstellung ist, dass wir unser Sortiment ein wenig umstrukturieren und erneuern. Ich möchte beispielsweise mehr Nahrungsergänzungsmittel anbieten und das Kosmetikangebot optimieren“, so die Apothekerin.
„1. Tag wird turbulent“
Der erste Arbeitstag am 1. September dürfte zudem aufregend werden: „Wir haben gleich eine Softwareumstellung zum Monatsanfang“, so Simon. Das Team konnte sie zwar schon persönlich kennlernen, aber gearbeitet habe sie in dieser Apotheke noch nicht. „Ich bin sehr gespannt auf meinen ersten Tag, das könnte durchaus turbulent werden.“