Kriminalität

Berliner Apothekerin überfallen

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Berlin -

Fast 20 Jahre ist Elisabeth Niemczewski Apothekerin im gutbürgerlichen Berliner Ortsteil Friedenau. Am vergangenen Freitag wurde Dr. Rudes Apotheke am Friedrich-Wilhelm-Platz erstmals überfallen. Der Täter entkam unerkannt.

„Zehn Minuten vor Feierabend stürmte ein Mann in die Apotheke. Er hatte sich ein T-Shirt vor Nase und Mund gebunden und schrie immer nur: ‚Geld her, Geld her‘“, berichtet Elisabeth Niemczewski. „Ich hab ihn zuerst gar nicht ernst genommen.“ Viel habe sie nicht mehr in der Offizin gehabt.

„Ich hatte schon abgerechnet und die Tageseinnahmen nach hinten in den Tresor gebracht. In der Kasse lag nur noch das Wechselgeld für den nächsten Tag, etwa 160 Euro.“

Zunächst habe sie sich geweigert, dem Täter nachzugeben. Doch er habe ihr mit Faustschlägen gedroht. „Irgendwann gab ich ihm das Geld freiwillig“, sagt sie. „Ich wollte nicht den Helden spielen.“ Er riss ihr die Summe aus der Hand und verletzte sie leicht am Unterarm.

Den Täter zu beschreiben, falle ihr schwer. „Es ging alles rasend schnell.“ Doch eines könne sie ausschließen: „Unser Viertel ist gutbürgerlich, aber wir haben mittlerweile viel Drogenkriminalität auf dem Platz“, berichtet Niemczewski. „Die Abhängigen kommen oft bei uns vorbei, um sich neue Kanülen zu holen. Doch der Mann sah nicht so verwahrlost aus wie ein Junkie. Er war sogar auffallend gut angezogen.“

Mittlerweile habe sie sich vom Schock wieder etwas erholt. „Ich war schon ein bisschen zittrig direkt danach“, räumt sie ein. „Aber heute sehe ich das gelassen, es ist halt so.“ In ihren fast 20 Jahren als Apothekerin vor Ort sei sie noch nie überfallen worden. „Ich brauche so etwas auch nicht noch mal.“

Die Kriminalpolizei der Direktion 4 in Berlin hat die weiteren Ermittlungen übernommen. „Wir haben noch keinen Tatverdächtigen feststellen können", sagt ein Polizeisprecher.

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