Arzneimittel bei „Hart aber fair“ APOTHEKE ADHOC, 01.12.2014 14:19 Uhr
Die WDR-Talkshow „Hart aber fair“ befasst sich heute Abend mit Arzneimitteln: Unter dem Titel „Russisch Roulette auf Rezept – wie gefährlich ist die Medikamente-Flut?“ diskutiert Moderator Frank Plasberg unter anderem mit dem CDU-Gesundheitsexperten Jens Spahn und dem ehemaligen IQWiG-Chef Professor Dr. Peter Sawicki. Apotheker sind nicht unter den Gästen.
Die Sendung wird um 21 Uhr auf ARD ausgestrahlt. In der Ankündigung heißt es, die Deutschen schluckten immer mehr Pillen und Pulver – dabei könnten selbst einfache Grippemittel lebensgefährlich sein. „Wissen Ärzte zu wenig über die Nebenwirkungen von Arzneien? Oder gehen Patienten zu unkritisch damit um“, fragen die Macher.
Fünf Gäste hat Plasberg in seine Sendung geladen. Neben Spahn und Sawicki ist die Wissenschaftsjournalistin Cornelia Stolze dabei, die das Buch „Krank durch Medikamente“ verfasst hat. Auch der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI), Dr. Norbert Gerbsch, und der Kabarettist und Allgemeinmediziner Dr. Ludger Stratmann sind dabei. Stratmann hatte bis 2002 eine Praxis in Bottrop.
Die ABDA hat laut ihrem Sprecher Dr. Reiner Kern keine offizielle Einladung zu der Sendung erhalten. Als die Redaktion bei den Apothekern eine Anfrage zu verschiedenen Arzneimittelgruppen gestellt habe, habe man Gesprächspartner angeboten – die Redakteure seien darauf aber nicht mehr eingegangen.
In zwei Einzelgesprächen kommen in der Sendung außerdem Jörg Heynemann, ein Fachanwalt für Medizinrecht, und die Patientin Corinna Silber zu Wort, die Opfer einer starken Nebenwirkung geworden war.
Derweil wirbt der bayerische Verbandschef Dr. Hans-Peter Hubmann im Münchener Merkur für seinen Beruf: Die Wahrnehmung, dass es Apothekern nur ums Verkaufen gehe, müsse geändert werden. „Apotheken sind die Schnittstelle zwischen Arzt und Patient“, betont Hubmann.
Apotheker begleiteten den Prozess der Verordnung und Einnahme von Arzneimitteln und beantworteten Fragen zur Dosierung sowie zu Neben- und Wechselwirkungen. Neben diesem Medikationsmanagement weist Hubmann die Prävention als wichtige Aufgabe der Apotheker aus.