TV-Tipp

Tagesschau greift Fälschungsskandal auf

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Berlin -

Der Fälschungsskandal hat es in die ARD geschafft: Die Tagesschau berichtet über die Fälscher-Mafia im Arzneimittelmarkt und perfekte Druckvorlagen für gefälschte Packungen. Ausführlich wird sich heute Abend das ARD-Magazin „Plusminus“ mit dem Thema befassen.

Die Fälscher organisierten sich immer professioneller, heißt es in der Ankündigung. Kriminelle verkauften ihre Medikamentenfälschungen nicht mehr nur illegal über das Internet, sondern versuchten auch in die legale Vertriebskette zu gelangen. Betroffen seien Impfstoffe, Blutdrucksenker, Schmerz- und Krebsmittel. Die Zahl der Ermittlungsverfahren, so der Zoll laut ARD, ist geradezu explodiert.

Zuletzt waren etwa Fälschungen von Omeprazol, Sutent und Norditropin aufgetaucht. Um immer perfektere Fälschungen in den Handel zu bringen, würden die Fälscher technisch aufrüsten. Weltweit lagerten Druckdateien von mindestens sechs Konzernen auf verschiedenen Servern, heißt es im ARD-Bericht. Damit ließen sich perfekte Packungen herstellen.

Apotheker fühlten sich überfordert: „Dass grundsätzlich Packungen so leicht gefälscht werden können, das finde ich erschreckend“, sagt Apotheker Christoph Gulde aus der Solitude-Apotheke in Stuttgart im Beitrag.

Der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bundestag, Edgar Franke (SPD), fordert im Beitrag, das EU-weite Sicherheitssystem schon vor 2018 zu installieren: „Wenn man sich diese Original-Vordrucke anschaut, müsste man eigentlich sagen, dass die Politik das Zeitfenster verkürzt, dass wir noch schneller tätig werden sollten.“

Wie groß der Umfang der Fälschungen sei, könne die Weltgesundheitsorganisation nicht sagen, die Organisation wolle den Fällen aber nachgehen. Die Sendung wird heute um 21:45 Uhr in der ARD ausgestrahlt.

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