Aggressive exotische Mücken erobern Europa. Plagegeister wie die Asiatische Tigermücke sind nicht einfach bloß nervig: Sie können gefährliche Krankheiten übertragen, etwa Malaria oder das Denguefieber. Arte zeigt die Verbreitung der Spezies und wie sie bekämpft wird in der Dokumentation „Mückenalarm – Invasion der Plagegeister“ am Freitag um 21.35 Uhr.
Der Regisseur der Doku, John A. Kantara, sucht nach den neuesten Erkenntnissen von Klimaforschern, Mückenbekämpfern und Gen-Forschern, die mit zum Teil riskanten Experimenten versuchen, des Problems Herr zu werden: Immer häufiger treffen die Experten auf neue Spezies, beispielsweise die Asiatische Tigermücke. Der Biologe Dr. Norbert Becker und seine Kollegen bekämpfen mit Hubschraubern und einem Spezialgift die wachsende Blutsauger-Plage am Oberrhein.
Die tropische Mückenart gelangte einst über den Handel mit Gebrauchtreifen nach Europa. In Italien ist sie inzwischen heimisch. Mit Autoreisenden fährt die Mücke über die Grenzen bis nach Deutschland. Die neuesten Erkenntnisse des Bayreuther Biogeografen Dr. Carl Beierkuhnlein beweisen, dass der Klimawandel die Ansiedlung exotischer Mücken und Erreger in Mitteleuropa schon heute begünstigt.
Die Tigermücke ist höchst gefährlich, sie kann das bisweilen tödliche Denguefieber übertragen. Jährlich stecken sich Millionen von Menschen mit dem Virus an. Auch in Deutschland ist der Erreger schon im Umlauf, eingeschleppt etwa von erkrankten Entwicklungshelfern, zeigt die Arte-Doku.
Weil es noch immer keinen wirksamen Impfstoff gegen die Krankheit gibt, versuchen britische Forscher der Firma Oxitec, das Übel mit genmanipulierten Mücken zu stoppen. Eine riskante Methode, deren Folgen für Mensch und Umwelt noch nicht erforscht sind.
Kantara schaut in seinem Film Wissenschaftlern über die Schulter und bekommt Einblicke in Hochsicherheitslabors des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), in denen Experten mit hochansteckenden Viren experimentieren.
Für das FLI untersucht Dr. Helge Kampen auch von freiwilligen Insektenjägern eingeschickte Mücken und vermerkt die Fundorte in einer Deutschlandkarte. Die Mückenforschung sei in Deutschland lange vernachlässigt worden, so Kampen. Er beschäftigt sich mit den einzelnen Arten; derzeit gebe es in Deutschland 50 verschiedene. Die Asiatische Buschmücke, ebenfalls eine invasive Spezies und ursprünglich aus dem Norden Asiens, sei hierzulande bereits heimisch.
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