Tumorerkrankungen

Jeder Vierte stirbt an Krebs

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Jeder vierte Todesfall aus dem Jahr 2011 geht in Deutschland auf Krebs zurück. Der Anteil der bösartigen Tumorerkrankungen unter den Gestorbenen sei in den vergangenen 30 Jahren um fast 25 Prozent gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit.

Die meisten Menschen sterben zwar nach wie vor an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Todesfälle mit dieser Ursache seien aber in dem Zeitraum um fast ein Viertel zurückgegangen. 2011 starben den Statistiken zufolge in Deutschland insgesamt 852.328 Menschen.

Der Grund für den Anstieg der Krebstoten um ein Viertel sei vor allem die alternde Bevölkerung, sagte Professor Dr. Nikolaus Becker vom Deutschen Krebsforschungszentrum. Rechne man die Altersstruktur heraus, sinke sogar das Risiko an Krebs zu sterben - dabei helfen Prävention, Früherkennung und Therapien. Krebs sei eine typische Alterskrankheit.

Haupttodesursache bei Krebsleiden waren nach Angaben der Statistiker bei rund 70.000 Menschen Erkrankungen der Verdauungsorgane. An zweiter Stelle der Todesfälle durch Krebs folgten bei 26 Prozent der Männer Lungen- und Bronchialkrebs, wie das Statistische Bundesamt für 2011 ermittelte. Etwa 18 Prozent der Frauen erkrankten an Brustkrebs.

Patientinnen sterben heute mehr als doppelt so häufig als vor 30 Jahren an Lungen-, Kehlkopf- oder Luftröhrenkrebs, der im Zusammenhang mit Rauchen steht. In ihrem Rauchverhalten ließen sich Frauen durch Prävention weniger beeinflussen, erklärte Becker. Männer rauchten dagegen weniger als früher. Bei ihnen ist dagegen Leberkrebs auf dem Vormarsch. In den vergangenen 30 Jahren nahm diese Erkrankung bei Männern um 56 Prozent zu – allerdings nach Angaben von Becker bei niedrigen Fallzahlen.

Die gute Nachricht: Krebs-Patienten sterben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes nicht mehr so jung wie noch vor 30 Jahren. Das Durchschnittsalter stieg um rund drei auf 73 Jahre. Männer wurden durchschnittlich über 72 Jahre alt, Frauen etwa 74 Jahre. Gründe dafür gebe es mehrere, sagte Becker vom Deutschen Krebsforschungszentrum: Es werde weniger geraucht, Infektionen gingen zurück, die Hygiene sei besser, die Lebensmittel frischer und nicht mehr so mit Schadstoffen belastet wie vor 30 Jahren.

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