Im Prozess um die Vergiftung von Dutzenden Menschen mit gepanschtem Alkohol sind in Tschechien hohe Haftstrafen verhängt worden. Zwei Männer müssen lebenslang in Sicherheitsverwahrung, wie das Landgericht in Zlin entschied. Nach Überzeugung des Gerichts hatten sie das gefährliche Gemisch hergestellt.
Die beiden Männer gelten nach Ansicht der Anklage als Schlüsselfiguren der Methanol-Affäre von 2012. Insgesamt starben 47 Menschen, nachdem sie vergifteten Wodka oder Schnaps getrunken hatten. Mehr als 70 Personen erblindeten oder erlitten andere Gesundheitsschäden.
Ein Händler, der als Kronzeuge aussagte, wurde zu 15 Jahren Haft wegen Gefährdung der Allgemeinheit verurteilt. „Ich möchte mich bei allen entschuldigen“, sagte er nach Medienberichten. Auch sieben weitere Beteiligte müssen für mehrere Jahre hinter Gitter. Die Verurteilten können noch Berufung gegen das Urteil einlegen.
Mehrere kriminelle Banden hatten Mitte 2012 schätzungsweise mehrere Tausend Liter Giftschnaps in Tschechien in Umlauf gebracht. Die Regierung in Prag musste damals vorübergehend den Schnapsverkauf in Geschäften und Gaststätten verbieten, um die Gefahr einzudämmen.
APOTHEKE ADHOC Debatte