Junger Pharmaziestudent

Trotz düsterer Zukunft: „Ich will in die öffentliche Apotheke“

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Berlin -

Der 21-jährige Pharmaziestudent Jonah Sauter ist prädestiniert für den Apothekerberuf: „Es existieren Fotos von mir, wo ich in einer Noweda-Kiste als Baby in der Apotheke meiner Eltern schlafe.“ Es herrsche unter den Studenten zwar großer Unmut im Hinblick auf die Apotheke vor Ort, aber Sauter ist sich sicher: „Der Sinn der Notwendigkeit einer öffentlichen Apotheke liegt klar auf der Hand.“ Wenn er in drei Jahren mit dem Studium fertig ist, gibt es für ihn nur eine logische Konsequenz: „Ich werde in der Apotheke meiner Eltern arbeiten.“

Nach dem Abitur entschloss sich Sauter Pharmazie zu studieren, um die elterliche Cyriakus Apotheke in Weeze weiterführen zu können. Die öffentliche Apotheke, mit Ihren Aufgaben steht für ihn im Mittelpunkt der pharmazeutischen Tätigkeiten. Darüber hinaus hat der angehende Pharmazeut für den elterlichen Betrieb den Versandhandel „Bills Pills“ gegründet und organisiert: „Um uns als deutscher Versender auf dem Markt zu positionieren und jedes Jahr Feiernde des Parooka-Festivals mit Arzneimitteln zu versorgen.“

Seine Mitkommilitonen haben oft andere Vorstellungen von der Berufsausübung. Kaum jemand seiner Kolleg:innen im Studium möchte nach bestandener Prüfung in die Apotheke vor Ort. Nur ein geringer Prozentsatz strebe die Selbstständigkeit an. „Viele waren beispielsweise nach der Famulatur überrascht, wie es am HV abgeht“, so Sauter. „Mit den täglichen Diskussionen zu Rabattverträgen und Preisen hat niemand wirklich gerechnet.“ Die angehenden Pharmazeut:innen orientieren sich deshalb eher in eine andere Richtung: „Fast alle wollen anschließend in die Arzneimittelherstellung. Es herrscht in Bezug auf die Apotheke vor Ort großer Unmut.“

Als Baby in der Großhandelskiste

Einige, vor allem weibliche Pharmaziestudierende in Sauters Umfeld seien bereits schon PTA: „Diejenigen konnten in der Ausbildung schon ein solides Grundwissen aufbauen. Sie kennen die Aufgaben und Schwierigkeiten der öffentlichen Apotheke schon aus dem Praktikum und können sich nach dem Studium eher vorstellen eine eigene Apotheke zu führen“, so Sauter.

Für den 21-jährigen ist trotz düsterer Aussicht für die deutschen Apotheken klar: „Wenn ich in drei Jahren mein Studium abgeschlossen habe, werde ich in das Geschäft meiner Eltern einsteigen.“ Den Apotheken-Alltag kennt er schon von klein auf: „Ich bin in einer Noweda-Kiste groß geworden. Es gibt noch alte Fotos von mir, wie ich als Baby darin liege“, so Sauter. „Ich lasse mich nicht davon abhalten, mein Ziel der Versorgung mit Arzneimitteln, den Kontakt mit den Kunden und selbstständiges Handeln, so wie ich es aus meinem Elternhaus kenne, aufzugeben.“

Auch das Streitthema Rabattverträge wird er gut bewältigen. „Wenn man oft genug diskutiert hat, weiß man, dass die Menschen an sich nichts Böses wollen. Es ist doch nachvollziehbar, dass jeder am liebsten ihm schon vertraute Medikamente einnimmt“, erklärt der angehende Pharmazeut. Deshalb lässt er sich auch von den eher düsteren Zukunftsaussichten nicht verunsichern. „Ich bin einfach für diesen Beruf gemacht.“

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