Tropenmedizin

RKI: Schwangere sollen Zika-Gebiete meiden

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Berlin -

Wegen der grassierenden Zika-Viren raten auch deutsche Experten Schwangeren vor Reisen in die betroffenen Länder Lateinamerikas ab. Die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin (DTG) und das Auswärtige Amt empfehlen, Reisen in die Ausbruchsgebiete „möglichst zu vermeiden“. Sollten Reisen unvermeidlich sein, müssten sich Schwangere konsequent vor Mückenstichen schützen.

Experten nehmen an, dass der von bestimmten Mücken übertragene Erreger bei Embryos im Mutterleib möglicherweise zu Schädelfehlbildungen führen kann. Bei der sogenannten Mikrozephalie ist der Kopfumfang des Kindes kleiner als normalerweise, geistige Behinderungen sind die Folge. Zuletzt wurden Fälle von Zika-Infektionen aus mehreren Ländern und Regionen Mittel- und Südamerikas gemeldet, darunter Brasilien, Kolumbien und Mexiko.

Auf die DTG-Empfehlung verwies das Robert Koch-Institut (RKI) jüngst in seinem Bulletin. Da es für Reisehinweise selbst nicht zuständig ist, empfiehlt das Institut Schwangeren, sich vor einer Reise medizinisch beraten zu lassen. Wenn schwangere Frauen bereits in betroffenen Gebieten unterwegs gewesen seien, sollten sie ihren Frauenarzt bei der Vorsorgeuntersuchung darauf hinweisen. Bei Erwachsenen verlaufen Zika-Infektionen in der Regel relativ harmlos mit leichtem Fieber und Hautausschlag.

Auch in den USA ist das Zika-Virus inzwischen aufgetaucht. Reisende haben den Erreger eingeschleppt. Im Bundesstaat Florida gebe es drei Fälle, teilte das örtliche Gesundheitsamt mit. Zwei Infizierte hätten im Dezember Kolumbien besucht, ein weiterer Patient Venezuela. In den gesamten USA gibt es nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC (Center for Disease Control and Prevention) etwa ein Dutzend Fälle. Alle Betroffenen hätten sich im Ausland angesteckt.

Gegen die Erkrankung gibt es weder eine Impfung noch ein Heilmittel. Auch das CDC hatte Schwangeren kürzlich von Reisen nach Lateinamerika und in die Karibik abgeraten.

Allein in Brasilien wurden seit Oktober vergangenen Jahres mehr als 11.000 Ansteckungen mit Zika-Viren nachgewiesen, hatte das Gesundheitsministerium des Landes kürzlich mitgeteilt. Parallel dazu meldeten brasilianische Behörden einen sprunghaften Anstieg von Schädel-Fehlbildungen bei Säuglingen. Ein Zusammenhang mit Zika wird vermutet – eine Mikrozephalie kann allerdings verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel eine Rötelninfektion während der Schwangerschaft oder Genmutationen.

Die Regierung in Kolumbien teilte mit, dass bislang 560 nachweislich mit dem Zika-Virus infizierte Schwangere registriert wurden. Mehr als 100 hätten ihre Kinder bereits zur Welt gebracht, sagte der stellvertretende Gesundheitsminister Fernando Ruiz. Mikrozephalie-Fälle seien dabei bisher nicht bekannt geworden. Möglicherweise würden neurologische Schäden aber erst innerhalb der nächsten Monate festgestellt.

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