Umfrage am Telefon

Trickbetrüger jagen Apothekenkundschaft

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Berlin -

Trickbetrüger haben verschiedene Maschen, um ahnungslosen Menschen am Telefon das Geld aus der Tasche zu ziehen. Aktuell wird vorgegeben, für die örtliche Apotheke eine Umfrage durchführen zu wollen. Wer seine Adresse angibt, um anschließend ein versprochenes Geschenk oder ein Probierangebot zu besonderem Preis in Empfang zu nehmen, erlebt eine böse Überraschung.

Momentan komme es in Unna vermehrt zu Anrufen durch Trickbetrüger: „Die Anrufer geben an, für die örtliche Apotheke eine Umfrage durchführen zu wollen“, berichtet ein Inhaber. Dabei gehen sie sehr geschickt vor: „In der näheren Umgebung einer Apotheke wird gezielt nach möglicher Kundschaft gesucht, um diese dann anzurufen.“

Hierfür werden einfach eingetragene Telefonnummern gewählt von Menschen, die in der Nähe einer Apotheke wohnen. „Dabei sagen sie am Telefon nie einen konkreten Namen einer Apotheke“, berichtet er. „Sie umschreiben diese nur mit ,örtliche Apotheke', damit umgehen sie eine rechtliche Belangbarkeit. Die Menschen achten gar nicht auf diese vage Umschreibung, sondern schlussfolgern leider oft, dass es sich um die Stammapotheke um die Ecke handeln muss“, so der Inhaber.

Anschließend an die Umfrage werde ein Geschenk oder ein Probierangebot zu besonderem Preis angeboten. „Eine Patientin berichtete uns, sie habe die Umfrage mitgemacht und daraufhin ein Nahrungsergänzungsmittel erhalten zum Sonderpreis. Sie bezahlte die Rechnung und übersah dabei das Kleingedruckte“, so der Apotheker. Was folgte: „Sie ist in ein Abonnement getappt, das war ihr aber nicht bewusst.“

Im vergangenen Jahr traten schon einmal solche Trickbetrugsversuche in der Umgebung auf. „Ich habe damals auch mit der Verbraucherschutzzentrale gesprochen“, berichtet der Inhaber. „Solche Maschen sind ein deutschlandweites Phänomen, sagte man mir. Dabei grasen organisierte Banden die Gebiete regelrecht ab, um dann weiterzuziehen“, so der Apotheker. Man müsse solche Fälle so schnell wie möglich publik machen, um die Menschen vor Ort zu warnen, so die Verbraucherschutzzentrale.

Das Problem: „Viele Betroffene zahlen die Rechnung aus Angst vor irgendwelchen Konsequenzen. Im Anschluss erhalten sie dann aber plötzlich regelmäßig Produkte oder Zeitungen, die ebenfalls in Rechnung gestellt werden“, so der Apotheker.

Die Verbraucherzentrale NRW gibt Betroffenen Tipps:

  • Das Gespräch frühzeitig unterbrechen, wenn Unsicherheit besteht, wer wirklich am anderen Ende der Leitung ist.
  • Keine unbekannten Nummern zurückrufen.
  • Im Zweifelsfall Hilfe bei nahen Verwandten und Freunden holen.
  • Den Polizeinotruf 110 wählen.
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