Pharmaziestudentin mit bestmöglichem Abschluss

Traumnote 1,0: „Man muss einfach durchhalten"

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Berlin -

Eine Belohnung für ein gutes Zeugnis? Das kennen viele bestimmt noch aus Schulzeiten: Für gute Noten wurde das Taschengeld aufgestockt oder ein kleiner Wunsch erfüllt. Für Pharmaziestudierende der Universität Münster gibt es einen Stiftungspreis. Annika Behringer hat mit ihrem 1,0er-Schnitt gewonnen. Dabei hatte sie ursprünglich einen ganz anderen Berufswunsch.

Mitte Dezember wurde Annika Behringer für ihre sehr guten Noten mit dem Stiftungspreis der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL) ausgezeichnet. „Als die Apothekerkammer den Kontakt zu mir aufgenommen hat, habe ich mich sehr gefreut“, erzählt die Studentin. Sie habe schon durch vorherige Zeugnisvergaben von dem Stiftungspreis gewusst, es sei für sie eine große Ehre.

„Ursprünglich wollte ich mal zur Polizei“, räumt Behringer ein, aber schon in der Oberstufe habe es ihr besonders der Biologie Leistungskurs angetan. „Da wusste ich, dass ich auf jeden Fall ein naturwissenschaftliches Studium beginnen möchte“, die Berufsaussichten sagten ihr für das Fach aber nicht zu.

„Man muss sehr viel leisten"

Nach einem freiwilligen Praktikum in der Apotheke stand für sie dann fest, dass es Pharmazie sein wird: „Die Arbeit im Labor und die Rezepturherstellung, aber auch, dass man Kundinnen und Kunden helfen kann, haben mich überzeugt. Man ist mit Pharmazie außerdem unglaublich breit aufgestellt und hat später viele Möglichkeiten“. Sie würde das Studium auch immer weiterempfehlen.

Ein Erfolgsrezept für das Studium habe sie leider nicht, „das hängt vom Lerntyp ab“, so die Studentin. Für sich selbst habe sie dabei festgestellt, besser unter Druck zu funktionieren, das Pharmaziestudium erfordere eine Menge Disziplin und habe gut dazu gepasst, „man muss sehr viel leisten“. Außerdem sei sie generell ein ehrgeiziger Mensch. „Ich wollte mir nach den Prüfungen nichts vorwerfen können, deshalb habe ich alles gegeben.“

Ausgleich wichtig

Trotzdem sei es wichtig, sich Auszeiten zu gönnen, „Sport war ein sehr wichtiger Ausgleich für mich. Ich bin sehr häufig joggen gegangen“, erzählt sie. Zusätzlich habe sie eine Lernpartnerin gehabt, mit der sie sich zwei Mal die Woche getroffen habe.

Fünf Mal mit der „Traumnote 1,0“ abzuschließen sei dabei nicht ihr Anspruch gewesen, „das hatte ich nie im Leben erwartet“, erzählt sie. „Man muss einfach durchhalten“, die letzten vier Jahre seien eine harte Zeit gewesen, auch Freunde und Familie hätten das mitbekommen. Umso größer sei die Freude über das gute Abschneiden der Studentin und die Verleihung des Stiftungspreises gewesen. „Für meinen Opa war es, als hätte ich eine Goldmedaille gewonnen“, so Behringer.

Wohlverdiente Pause

„Viele Studierende nehmen ein Lernsemester vor dem zweiten Staatsexamen“, erzählt Behringer, sie habe durchgezogen. Das halbe Jahr Pause gönnt sie sich jetzt: Erstmal Ski fahren und dann sei noch eine Reise nach Amerika geplant, bevor dann im Mai das Praktische Jahr losgehe.

Das erste halbe Jahr absolviere sie dabei in einer öffentlichen Apotheke, die anderen sechs Monate werde sie in einer Krankenhausapotheke arbeiten. Aktuell kann sie sich gut vorstellen, auch danach in einer Apotheke weiterzuarbeiten, „die Industrie ist aktuell keine Option für mich“, so die Studentin. Den Gutschein für den internationalen Fortbildungskurs Pharmacon werde sie vermutlich in Meran einlösen, nach einer Wanderung über die Alpen sei damals keine Zeit gewesen, die Stadt zu erkunden, „das will ich unbedingt noch nachholen“, berichtet sie.

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