Das „Teddybärenkrankenhaus“ am Schlossplatz der Universität Münster öffnet auch in diesem Jahr die Türen, insbesondere für seine kleinen Gäste. Vier Tage lang haben Kinder die Möglichkeit, ihre kranken Kuscheltiere von den Dr. Teds behandeln zu lassen. Anschließend bekommen sie ein „Rezept“, das sie in der „Apotheke“ vor Ort einlösen können.
Dieses Jahr findet die Veranstaltung „Teddybärenkrankenhaus“ zum 13. Mal statt, Studierende der Human- und Zahnmedizin, Pharmazie und Physiotherapie arbeiten Hand in Hand, um den „Patienten“ umfassend zu versorgen. Den Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren wird so die Angst vor dem weißen Kittel und der Spritze genommen. Die angehenden Heilberufler können durch das Projekt erste Erfahrungen mit „Patienten“ und auch im Umgang mit Kindern sammeln. Der Eintritt ist frei und eine Anmeldung ist auch nicht notwendig.
Wie in einem „richtigen“ Krankenhaus wird der Patient aufgenommen, dabei werden persönliche Daten wie Name, Größe und Gewicht aufgezeichnet. Die Teddydocs untersuchen die Patienten und erklären den Kindern die nächsten Handlungsschritte. Für Abwechslung ist gesorgt durch verschiedene Erkrankungen der Teddys – von Armbruch bis Windpocken ist vieles vertreten. Die Kuscheltiere bekommen Spritzen, werden verwundet und zugenäht. Dabei bringen die Kinder bereits leicht eingerissene Tiere mit oder aber es wird eine Verletzung erfunden. Auch die Kinder dürfen und sollen „Arzt spielen“.
Nach der Diagnose und der gemeinsamen Therapie bekommen die Kinder ein Rezept, das sie dann in der Apotheke einlösen sollen. Im Gegenzug bekommen sie von den „Apothekern“ ihre Medikamente ausgehändigt: Obst, Gummibären und auch Süßigkeiten sollen den Patienten wieder schnell gesund machen. Auch Ratschläge wie „Ganz viel spielen“ werden den Kleinen mitgegeben, damit sich der Teddy erholt: „Vitamine essen“ und „Ganz viel kuscheln“.
Die Kinder können im Anschluss verschiedene „Krankenhausstationen“ besichtigen und Informationen sammeln. Beispielsweise können sie die Zahnklinik besuchen und von der Puppe „Egon“ lernen, wie man richtig die Zähne putzt. Die Anatomieschule bietet mit einem großem Organteddy die Möglichkeit, den Körper des „Patienten“ von innen zu sehen. Außerdem steht ein Physiotherapiezelt zur Verfügung, wo sie sich austoben können. Der Rettungswagen mit Besatzung bietet bietet den Kleinen die Gelegenheit zu sehen, wie bei einem Notfall agiert wird. Klinikclowns sind auch vor Ort, um den Kindern die Wartezeiten zu verschönern.
Jedes Jahr gibt es in dem Rahmen dieses Projekts etwas Besonderes. Am dritten Tag sollen Kinder aus geflüchteten und sozial benachteiligten Familien die Möglichkeit bekommen, Einblicke in die Welt der Medizin und Pharmazie zu bekommen. Damit Sprachbarrieren kein Hindernis für dieses Erlebnis bilden, stehen den Kindern „Ärzte“ zur Verfügung, die Arabisch und auch andere Sprachen sprechen.
Die Idee für dieses Projekt stammt ursprünglich aus Schweden und verfolgt das Ziel, Kindern spielerisch die Angst vor Arztbesuchen und Krankenhausaufenthalten zu nehmen, indem man ihnen erste Kontakte mit weißen Kitteln, Spritzen und Pflastern vermittelt. Die Fachschaft Medizin der Universität Münster organisiert seit 2004 jährlich das Projekt „Teddybärenkrankenhaus“. Pro Aktion nehmen etwa 2000 Kinder teil und lassen ihre kranken Kuscheltiere versorgen.
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