Unfall in Heidenheim: Ein Fahrer verlor bei einem missglückten Abbiegemanöver die Kontrolle über seinen Kleintransporter, verletzte dabei zwei Passanten und kam erst in einer Apothekenauslage zum Stehen.
Der 58-Jährige war am Dienstagmorgen mit seinem Fiat Ducato in Richtung Innenstadt unterwegs, so rekonstruierte die Polizei Ulm. Gegen 7.30 Uhr wollte er in die Schnaitheimer Straße abbiegen. Stattdessen fuhr er mit geringer Geschwindigkeit über einen Gehweg zum Eugen-Jaekle-Platz. Dabei streifte er zwei Passanten, einen 34-jährigen Mann und eine 36-jährige Frau. Anschließend lenkte er den Transporter geradewegs in die Glasfront der Zentral-Apotheke. Rettungsdienst und Notarzt brachten den Fiat-Fahrer und einen der Fußgänger ins Krankenhaus. Wegen der geringen Fahrgeschwindigkeit waren die Verletzungen nur leicht.
Warum der Unfallverursacher auf dem Gehweg statt der Straße unterwegs war, konnte die Polizei noch nicht abschließend klären. Die Ermittlungen seien noch im Gange, sagte ein Sprecher. „Der Fahrer muss wohl einen Blackout gehabt haben“, hat Apothekeninhaber Felix Schnurbusch erfahren. Zu diesem Zeitpunkt sei noch keiner seiner Mitarbeiter vor Ort gewesen.
„Der Arzt, der seine Praxis über uns hat, rief an, um mich vorzuwarnen. ‚Nicht jeder Morgen ist ein guter Morgen‘, sagte er.“ Schnurbusch erreichte als erster den Ort des Geschehens, „so wie sich das für einen guten Chef gehört. Als ich kam, sah ich das Großaufgebot an Polizei und Krankenwagen“. Und dazu das ganze Ausmaß der Schäden an seinem Geschäft: „Das Schaufenster und die Dekoration waren völlig demoliert, Scherben und Bruchstücke waren bis in die Offizin geflogen.“ Medikamente und andere Waren seien nicht beschädigt worden.
Sofort machten sich der Apotheker und sein Team an die Aufräumarbeiten. „Wir sind noch am selben Tag gut vorangekommen“, berichtet Schnurbusch. „Das Schaufenster wurde von einem Spezialbetrieb umgehend mit Holzplatten gesichert.“
In seinen mittlerweile neun Jahren als Besitzer habe er so etwas noch nicht erlebt. Die Straßenkurve sei jedoch nicht ungefährlich. „Vor einigen Jahren fuhr schon einmal ein Auto gegen die Hauswand.“ Die Apotheke sei damals nicht betroffen worden. Erst vor kurzem traf es aber auch sie: „Erst vor einer Woche waren randalierende Jugendliche hier in der Innenstadt unterwegs und schmissen eine Bierflasche durch das Schaufenster.“
Laut Polizei entstanden diesmal 10.000 Euro Schaden am Wagen und 15.000 Euro im Gebäude. „Der Gutachter spricht in einer ersten groben Schätzung sogar von 20.000 Euro in der Apotheke.“ Zum zweiten Mal in sieben Tagen musste Schnurbusch die Versicherung einschalten.
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