Transplantationsmedizin

Organspende-Zahlen auf neuem Tiefstand dpa, 12.11.2013 09:33 Uhr

Berlin - 

Die Bereitschaft zur Organspende ist in Deutschland auf einen neuen Tiefstand gesunken. Nach dem Skandal um manipulierte Patientendaten ging die Zahl der Spender von Januar bis September 2013 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 18,6 Prozent zurück. Das geht aus neuen Daten der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) hervor, die der „Rheinischen Post“ vorliegen. In den ersten drei Quartalen konnten demnach nur 675 Organverpflanzungen vorgenommen werden. 2012 waren es im selben Zeitraum noch 829.

Im Sommer 2012 war bekanntgeworden, dass Ärzte Patientendaten manipuliert haben sollen, so dass einzelne Kranke schneller Spenderorgane bekamen. Die Spendezahlen waren danach abgefallen. Im vergangenen September hatte die Bundesärztekammer Kontrollergebnisse vorgelegt. Neben den Unikliniken Göttingen, Leipzig und München Rechts der Isar wurde auch ein offizieller Verdacht gegen das Universitätsklinikum Münster bekannt.

Die DSO will die Zahlen am Dienstag in Berlin vorstellen. Anlass ist ihr Jahreskongress mit Krankenhausärzten, Pflegekräften und Transplantationsbeauftragten.