Wegen möglicher Manipulationen bei Lebertransplantationen ermittelt die Staatsanwaltschaft nun auch gegen die Universitätsklinik Münster (UKM). Oberstaatsanwalt Heribert Beck bestätigte einen entsprechenden Bericht der Süddeutschen Zeitung. „Aber wohl gemerkt, es besteht lediglich ein Anfangsverdacht“, fügte Beck hinzu. Ob es zu einer Anklage komme, sei noch offen.
In Göttingen läuft derzeit das bundesweit erste Verfahren, in dem einem Arzt nach Manipulation von Patientendaten ein Tötungsdelikt vorgeworfen wird. Unregelmäßigkeiten waren auch aus Regensburg, Leipzig und München bekanntgeworden. Die Prüfungs- und Überwachungskommission (PÜK) von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen hatte Anfang September den Verdacht geäußert, auch an der Universitätsklinik Münster (UKM) seien durch Falschangaben Patienten möglicherweise auf der Warteliste nach vorn gerückt.
Die Uniklinik Münster hatte die Vorwürfe zurückgewiesen und zeigte sich jetzt überrascht, dass sie vom Beginn der Ermittlungen aus der Presse erfuhr. Eine Uni-Sprecherin wies darauf hin, dass die Klinik selbst nach einer anonymen Anzeige die Staatsanwaltschaft um eine Vorprüfung gebeten habe. „Bis heute haben die Verantwortlichen des UKM nach intensiver, interner Prüfung keine Anhaltspunkte für Manipulationen im Lebertransplantationsprogramm des Klinikums“, hieß es in einer Mitteilung.
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