Organspende

Göttingen: Keine Lebertransplantationen mehr

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Göttingen -

Zweieinhalb Jahre nach Aufdeckung des Transplantationsskandals an der

Universitätsmedizin Göttingen sollen dort vom kommenden Jahr an keine

Spenderlebern mehr verpflanzt werden. Diese Entscheidung habe aber

nichts mit dem noch laufenden Prozess gegen einen ehemals leitenden

Chirurgen zu tun, sagte ein Sprecher der Unimedizin.

Anlass sei eine strategische Neuausrichtung des Klinikbereichs. Das neue Leberzentrum will sich künftig schwerpunktmäßig um die Versorgung von Tumorpatienten kümmern. Wenn Organtransplantationen nötig werden sollten, will das Krankenhaus mit der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) sowie den Unikliniken in Jena, Bonn und Frankfurt kooperieren.

Im Sommer 2012 war der Transplantationsskandal in Göttingen bekannt geworden. Seit August 2013 steht deshalb ein früher leitender Arzt wegen versuchten Totschlags und Körperverletzung mit Todesfolge vor Gericht. Er soll Patienten durch Manipulation von medizinischen Daten vorzeitig zu Spenderorganen verholfen haben. Dadurch könnten andere Schwerkranke möglicherweise gestorben sein. Ein Termin für das Urteil steht noch nicht fest.

Im Januar hatten Krankenkassen und Patientenvertreter die komplette Schließung der Göttinger Transplantationsmedizin als Konsequenz aus dem Organspende-Skandal gefordert. Die Unklinik Göttingen hatte die Forderung entschieden zurück gewiesen.

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