Nierentransplantationen sind in Europa langfristig erfolgreicher als in den USA. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler der Universität Heidelberg. Die Forscher hatten Transplantationsdaten aus den USA und Europa verglichen.
Ein Jahr nach der Transplantation funktionieren sowohl in den USA als auch in Europa 90 Prozent der Spendernieren. Nach fünf Jahren waren in Europa noch 77 Prozent der Eingriffe erfolgreich – in den USA nur 71 Prozent. Nach zehn Jahren standen 56 Prozent erfolgreicher Transplantationen in Europa 46 Prozent in den USA gegenüber.
Die Ursachen für die Diskrepanz ließen sich durch die statistischen Analysen nicht ermitteln, so die Wissenschaftler. Ein Grund könne jedoch sein, dass in den USA Immunsuppressiva nur drei Jahre lang erstattet werden. Danach müssten die Versicherten die Kosten von durchschnittlich 20.000 Dollar pro Jahr selbst tragen.
In Europa hingegen ist die lebenslange Kostenübernahme durch die Krankenkassen gesichert. Die Tatsache, dass die Ergebnisse im ersten Jahr gleich gut sind und erst danach in den USA schlechter werden, deute auf die Versorgungssituation mit Immunsuppressiva als Ursache hin, so die Wissenschaftler.
Bereits im Februar waren kanadische Nierenexperten zu dem Schluss gekommen, die Rationierung in den USA sei weder ethisch verantwortbar noch ökonomisch sinnvoll. Die Dialyse koste rund 75.000 Dollar und somit mehr als dreimal so viel wie die immunsuppressiva.
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