Tollwutimpfstoff bei Kleinanzeigen Sandra Piontek, 16.01.2025 07:04 Uhr
Impfstoffe sind immer wieder Mangelware, so war auch Rabipur zuletzt häufig von Lieferengpässen betroffen. Private Verkäufer nehmen dies zum Anlass, um das verschreibungspflichtige Medikament auf Kleinanzeigen zu verhökern. „Wir haben uns vertan und eine Dosis zu viel gekauft“, heißt es im Anzeigentext.
Bis Mitte des vergangenen Jahres war Rabipur offiziell von einem Lieferengpass betroffen. Noch immer haben einzelne Apotheken und Praxen Schwierigkeiten, den Tollwutimpfstoff zu beziehen. Ein Privatverkäufer nutzt dies und bietet eine Dosis „preiswert“ auf Kleinanzeigen an.
Die Packung sieht abgegriffen aus und soll statt dem vom Hersteller empfohlenen Preis von 80,02 Euro „nur“ noch 50 Euro kosten. „Wir haben uns vertan und eine Dosis zu viel gekauft“, wird der Verkauf in der Beschreibung begründet. Weiter heißt es: „Rabipur ist zum Teil schwer zu bekommen und oft ausverkauft wegen Engpass.“ Natürlich sei die Packung durchgängig gekühlt worden, so der Verkäufer.
Eine Abholung wäre ihm am liebsten, aber er könne bei Versand auch ein Kühlpack hinzulegen. Eine Rückgabe oder eine Garantie schließe er aus, da er ein Privatverkäufer sei.
Rabipur wird angewendet für die aktive Immunisierung gegen Tollwut bei Personen aller Altersgruppen. Der Impfstoff ist verschreibungspflichtig und muss vor Licht geschützt im Kühlschrank bei 2-8 Grad Celsius gelagert werden. Wird die Kühlkette unterbrochen, verringert sich die Lagerfähigkeit. Die Immunisierung erfolgt nach einem bestimmten Schema und muss ärztlich kontrolliert werden. Somit gehört das Vakzin keineswegs in Privathände und darf vor allem nicht auf Marktplattformen wie Kleinanzeigen weitervertrieben werden.