Tödlicher Unfall vor Apotheke Patrick Hollstein, 20.09.2023 13:49 Uhr
In Berlin ist vor knapp einem Jahr eine Passantin vor einer Apotheke von einem Auto erfasst worden, ohne dass die Insassen dies mitbekommen hatten. Sie verstarb, der Fahrer wurde jetzt wegen fahrlässiger Tötung verurteilt.
Gemeinsam mit seiner Frau und seinen beiden Kindern hatte der 36-Jährige an einem Abend im November vergangenen Jahres in einer Apotheke im Stadtteil Neukölln Medikamente für seine kranke Tochter geholt. Als die Sensoren beim Verlassen des Parkplatzes piepten, setzte er den Wagen kurz zurück, bemerkte aber nichts und fuhr weiter.
Erst nachdem er bereits 500 Meter gefahren war und sein Auto wendete, bemerkte er Motorgeräusche und einen Widerstand. Für die Frau, die unter dem Auto eingeklemmt und mitgeschleift worden war, kam jede Hilfe zu spät.
Vor Ort, aber auch vor Gericht waren der Fahrer und seine Frau zutiefst erschüttert. Sie hätten absolut nichts bekommen und seien entsetzt darüber, für den Tod der Frau verantwortlich zu sein. Obwohl das Auto langsam gefahren war und auch die Polizei keinerlei Aufprallspuren entdecken konnte, wurde der Fahrer wegen fahrlässiger Tötung angeklagt.
Ein Gutachter war zu dem Schluss gekommen, dass das Opfer an der Beifahrerseite unter das Auto gezogen wurde, als es den Parkplatz der Apotheke verließ. Weil er beim Überqueren des Fußwegs auch nach rechts hätten schauen müssen und die Frau entdecken hätten können, wurde der Fahrer zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu je 30 Euro verurteilt.