Tödlicher Irrtum bei OP APOTHEKE ADHOC/dpa, 28.09.2007 12:05 Uhr
Nachdem Ärzte ihr fälschlicherweise eine gesunde Niere entfernt hatten, ist in der norditalienischen Stadt Bologna eine 54-jährige Frau wenige Tage nach dem Eingriff gestorben. Grund für den folgenschweren Irrtum: Die Röntgenaufnahmen der Frau waren mit denen einer anderen Italienerin, die den gleichen Nachnamen trägt, vertauscht worden, wie die römische Zeitung „La Repubblica“ berichtete. Erst kurz vor dem Ende der Operation habe der Chirurg bemerkt, dass die Niere keine Krankheitssymptome aufwies. Jedoch sei es zu diesem Zeitpunkt schon zu spät gewesen, um die Operation abzubrechen, hieß es.
Die Patientin sei wahrscheinlich an einer Embolie gestorben. Der Vorfall ereignete sich in der Poliklinik Sant'Orsola. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein. Auch das Gesundheitsministerium will das Krankenhaus überprüfen lassen.
In Deutschland hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), der AOK-Bundesverband und ein „Aktionsbündnis Patientensicherheit“ gemeinsam eine Kampagne gestartet, um solche tragischen Irrtümer zu vermeiden. Bei der Aktion erhalten alle 2.100 deutschen Kliniken Tipps für Operationsteams, ein OP-Plakat sowie weitere Informationsmaterialien für Ärzte und Patienten.