Schweiz

Todesfall im Pharmaziemuseum

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Berlin -

Polizei-Großaufgebot in der Innenstadt von Basel: Die Zugänge zum Pharmaziemuseum wurden vorübergehend gesperrt. Museumsdirektor Michael Kessler beging an seinem Arbeitsplatz Suizid. Da Gift im Spiel war und die Polizei nicht wusste, mit welcher Substanz er in Berührung gekommen war, mussten alle Mitarbeiter evakuiert werden. Die genauen Umstände des Todes werden derzeit untersucht.

Am Freitagabend ging ein Notruf bei der Polizei ein, da der Direktor des Pharmaziemuseums der Universität Basel leblos aufgefunden worden war. Peter Gill, Kriminalkommissär bei der Staatsanwaltschaft Kanton Basel-Stadt, sagt: „Die bisherigen Ermittlungen der Kriminalpolizei der Staatsanwaltschaft ergaben, dass der Mann in einem Raum mit einer toxischen Substanz in Berührung gekommen war. Der Notarzt konnte kurze Zeit später nur noch den Tod feststellen. Aus Gründen der Sicherheit wurden sofort Spezialisten der Berufsfeuerwehr der Rettung Basel-Stadt, der Industriefeuerwehr Regio Basel sowie ein Chemiefachberater beigezogen. Die Messungen durch die Fachleute ergaben, dass keine Substanz freigesetzt wurde, welche eine Gefahr für die Umwelt darstellte.“

Der Zugang zum Museum, der Stadthausgasse, Schneidergasse und dem Totengässlein wurden vorübergehend gesperrt. Verletzt wurde bei dem Großeinsatz niemand. Ein Unfall sowie Tod durch Fremdeinwirkung kann den Ermittlern zufolge ausgeschlossen werden.

Gill zu APOTHEKE ADHOC: „Die genauen Todesursachen werden derzeit von der Kripo und dem Institut für Rechtsmedizin abgeklärt. Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes geben wir keine weiteren Auskünfte.“ Die Betroffenheit der Basel-Bürger ist groß. Marc Schinzel, FDP-Landrat Basel-Land, schreibt auf Twitter: „Grosse Trauer um Michi Kessler, engagierter Museumsdirektor und Statthalter der Safranzunft. Schmerzhafter Abschied von einem feinfühligen, kreativen, inspirierten, vielseitig interessierten, tollen Menschen.“

Kessler leitete das Pharmaziemuseum seit über 30 Jahren, war in seinem Fach hoch geschätzt und in der Stadt gut vernetzt. Auch in der Safranzunft sind Bestürzung und Trauer groß. Kessler war Vorstandsmitglied dieser Herrenzunft. Sie gehört zu den ursprünglich 15 historischen Basler Zünften, die im Mittelalter als Korporationen von Handwerkern und Handelsherren entstanden waren.

Im Museum ist derzeit niemand erreichbar, das Haus hat am Montag traditionell nicht geöffnet. So wird es wohl noch einige Tage bleiben. Auf der Website des Hauses im Totengässlein ist zu lesen: „Das Museum ist wegen einem Todesfall bis auf Weiteres geschlossen.“

Das Museum im Herzen von Basel wurde im Jahr 1925 als universitäre Studien- und Belegsammlung gegründet und ist in seiner ursprünglichen Form als wissenschaftliches Kabinett bis heute erhalten geblieben. Es gibt unter anderem zwei historische Laboratorien und ein Alchemistenlabor mit Originalen aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Anhand von drei Apothekeneinrichtungen können Besucher den Wandel der Zeit nachvollziehen: Zu sehen ist die reich dekorierte Hofapotheke aus Innsbruck, die um 1755 entstand, eine Apotheke aus dem frühen 19. Jahrhundert und das Mobiliar der Basler Barfüsser Apotheke aus der Zeit kurz vor 1900.

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