TK-Gesundheitsreport

Azubis fehlen oft aber kurz

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Berlin -

Bald beginnt das neue Ausbildungsjahr – und damit für viele Jugendliche ein neues Leben. Wie sind die eigentlich so drauf – in Ost und West, fragte sich die Techniker Krankenkasse (TK).

Auszubildende fehlen öfter als der Durchschnitt der Beschäftigten bei der Arbeit, aber nicht so lange. Insgesamt seien Auszubildende mit 11,5 Fehltagen im Jahr 3,3 Tage weniger krankgeschrieben als der Durchschnitt. Aber von 100 Azubis kämen pro Jahr 201 gelbe Scheine. Im Durchschnitt seien es nur 122 Krankschreibungen. Dies geht auf dem Gesundheitsreport der TK hervor, der am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde.

Interessanterweise gibt es laut Report erhebliche regionale Unterschiede bei den Fehlzeiten der Auszubildenden. In allen neuen Bundesländern liegen sie demnach im Schnitt höher als in den alten. In Baden-Württemberg war die Quote 2016 mit 9,6 Fehltagen am geringsten, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (10,7), Hamburg (11,1), Bayern (11,2) und Bremen (11,6). In Sachsen-Anhalt lag sie mit 16,8 Fehltagen am höchsten, gefolgt von Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern (16,0), Brandenburg (15,0) und Berlin (14,0). In Thüringen hatten die Azubis im vergangenen Jahr mit 12,7 Fehltagen die mit Abstand niedrigste Quote im Osten.

Wenn Azubis ausfallen, fehlen sie im Schnitt knapp sechs Tage, nur halb so lang wie das Mittel der Berufstätigen. TK-Chef Jens Baas erklärte bei der Vorstellung des Reports, die häufigen, aber relativ kurzen Ausfälle legten den Verdacht nahe, dass es sich vor allem um leichtere Beschwerden handele. Tatsächlich gehe etwa ein Viertel der Fehlzeiten auf Erkältungen, Mandelentzündungen und Ähnliches zurück. Überdurchschnittlich betroffen seien Azubis auch von Verletzungen und Vergiftungen. Vor allem männliche Azubis haben der Untersuchung zufolge besonders häufig Unfälle.

Und auch bei den Auszubildenden sei ein steter Anstieg psychisch bedingter Beschwerden festzustellen. Bei ihnen sind zwar laut TK die psychisch bedingten Fehlzeiten noch geringer als im Durchschnitt, sie steigen aber schneller an. Seit 2000 haben sie sich mit 108 Prozent mehr als verdoppelt. Der Anstieg bei Berufstätigen insgesamt liege bei 88 Prozent.

„Zu den hohen Fehlzeiten kommt ein hohes Arzneimittelvolumen“, unterstrich Baas. Auffallend hoch seien dabei Antibiotika- sowie Psychopharmakaverschreibungen. Es lasse sich zwar aus den Daten kein direkter Zusammenhang herstellen. Aber die größte Veränderung, die unsere Gesellschaft in den vergangenen Jahren beeinflusst habe, sei sicherlich die Digitalisierung.

Die jüngere Generation wachse damit zwar auf, aber die TK-Berater berichteten immer häufiger aus denUnternehmen, dass es den Azubis schwerer falle, „sich über längere Zeit zu konzentrieren, dass sie mehr Stress empfinden und dass sie Probleme haben abzuschalten“.

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