Norbert Tingelhoff, genannt Möppi, betreibt seine Apotheke am Osttor in Beckum nun bereits seit 40 Jahren. Zum Jubiläum hat der 69-jährige Inhaber besondere Gäste zu Besuch gehabt: Zwei Alpakas waren die Stars in der Manege.
Im Alter von drei Jahren zog Tingelhoff von Essen nach Beckum, wo sein Vater im selben Jahr, 1957, eine Apotheke gründete: die Apotheke am Osttor. Da dieser sehr früh verstarb, wurde der Betrieb nach nur zehn Jahren verpachtet, bis Tingelhoff selbst am 1. Juli 1983 die Apotheke übernahm.
Als Kleinkind konnte ich meinen Vornamen nicht aussprechen und habe immer „Moppi“ gesagt. Irgendwann wurde daraus Möppi gemacht – so kam das.
Es sei schon immer so angedacht gewesen, dass er in die Fußstapfen seines Vaters tritt. „Dabei hatte ich noch Glück mit dem Studienplatz. Der Numerus Clausus war damals schwer zu knacken, aber über die Zentrale Vergabestelle für Studienplätze nahm das dann seinen Lauf“, berichtet der Apotheker. Das praktische Jahr bestritt er in Münster, 1980 erhielt Tingelhoff die Approbation. An seine Kommiliton:innen erinnert er sich bis heute sehr gern: „Die grüß ich gerade mal an dieser Stelle herzlich.“
Auch Tochter Eva (noch 33) hat sich letztlich für ein Pharmaziestudium entschieden. Ursprünglich hatte sie andere Pläne: „Ich wollte Fußball-Profi werden“, berichtet sie. Ihr Vater habe sie damals gebeten, diese Entscheidung zu überdenken und sich stattdessen für ein Pharmaziestudium zu bewerben: „Eva, tu mir den Gefallen und versuch es wenigstens. Nur ein Semester!“ Nachdem sie sich überzeugen ließ, „dieses knüppelharte Studium anzugehen“, war sie nach dem ersten Halbjahr begeistert und tatsächlich Feuer und Flamme. Fußball spielt sie jetzt nur noch in ihrer Freizeit.
Vor etwa drei Jahren stieg sie in den Betrieb mit ein. Ein warmer Übergang sei geplant, womit sich die Apotheke als Familienunternehmen in dritter Generation beweist. „Nach 40 Jahren will ich langsam etwas kürzertreten. Ich weiß zwar noch nicht so richtig, was ich machen soll, aber da wird sich schon irgendwas finden“, so der Seniorchef. Man trenne sich aber eben auch nicht so leicht. „Ich hab es immer gerne gemacht. Ich kenne hier jahrzehntelang die Leute – man hat sich immer was zu erzählen. Es macht mir einfach Spaß.“
Damals habe er mit nur einer einzigen Mitarbeiterin angefangen. In der Zwischenzeit hat sich das Unternehmen deutlich vergrößert. Auch ein Filialbetrieb ist 2005 entstanden. „Heute beschäftigen wir 20 Leute“, erzählt er. Seine längste Mitarbeiterin ist seit über 30 Jahre in der Firma. Sie hat das Rentenalter bereits erreicht, aber Ruhestand kommt für die 70-Jährige nicht in Frage. „Sie weiß auch nicht so genau, was sie sonst machen soll. Aber sie fühlt sich auch einfach wohl hier. Das ist ja beinahe, wie ein zweites Zuhause, wenn man so lange schon mit dabei ist.“
Tingelhoff freut sich über ein generell sehr konstantes Team. „Die Fluktuation bei uns ist wirklich gering – Personalmangel hält sich glücklicherweise in Grenzen.“
Zum Jubiläum hat Eva Tingelhoff zwei Alpakas in die Apotheke eingeladen. „Die beiden Tiere waren für eineinhalb Stunden da. Besonders den Kindern hat das gefallen. In der Apotheke und davor wurden die Alpakas gestreichelt und wir sind auch ein Stück mit den beiden spazieren gegangen. Die waren sehr lieb. Das hat Spaß gemacht.“
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