Apotheker erstattet Anzeige

Testzentrum: Farbanschlag und Corona-Party

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Berlin -

Das Testzelt der Apotheker Klaus Mellis und Mareile Schlebes in Krefeld wurde beschädigt. Die Plane wurde von außen mit Farbe und Sprüchen beschmiert. Mellis vermutet einen Corona-Leugner und erstattete Anzeige. Zudem feierten mehrere Menschen darin offenbar eine Party.

Ende März haben sich die Mauritius-Apotheke und die Apotheke am Moritzplatz in Krefeld für ein Testzentrum zusammengetan. Die beiden Betriebe liegen keine 400 Meter auseinander. Die Nachfrage nach Antigen-Schnelltests ist vorhanden: „Wir testen zwischen 100 und 250 Menschen pro Tag“, sagt Mellis. Zuletzt sei es angesichts des hohen Inzidenzwertes von über 100 in der Innenstadt wieder ruhiger geworden. „Die Geschäfte sind geschlossen, da ist der Bedarf nicht mehr so da.“

Die Kunden seien mit dem Angebot sehr zufrieden, sagt Mellis. „99 Prozent finden die Dienstleistung der Apotheken gut.“ Ende April habe es jedoch durch einen Mann generelle Kritik am Umgang mit dem Virus gegeben. „Wir haben hier einen Spezialfall, es ist ein Mann unterwegs, der offenbar ein Covid-19-Leugner ist.“ Er habe den Mitarbeiter:innen im Testzentrum tagsüber seine Meinung geschildert. Unter anderem sei der Satz „Gebt uns das Gold zurück“ gefallen, so der Apotheker.

Als kurz darauf über Nacht eben dieser Ausdruck sowie weitere Schmierereien an der Außenseite des Testzeltes hinterlassen wurden, kombinierte Mellis und informierte die Polizei. „So ein Satz fällt nicht häufig und ein Mitarbeiter hat gesagt, dass er den Spruch schon gehört hat.“ Zudem seien an den Farbe Fingerabdrücke hinterlassen worden. Der Apotheker erstattete Anzeige wegen Sachbeschädigung durch Farbanbringung. Das Zelt könne nicht gereinigt werden und neue Planen seien bereits bestellt. „Ich glaube der Mann war betrunken.“ Er habe auch Herzen und Blumen hinterlassen.

Das Testzelt wurde außerdem auch nachts von Fremden heimgesucht. Darüber wurde der Apotheker von Anwohnern informiert. Die Unbekannten hätten auch Müll hinterlassen und in das Zelt uriniert. „Ich habe daraufhin die Polizei gebeten, dass sie öfter mal am Platz vorbeifahren soll“, sagt Mellis. Mit Erfolg: Eines Abends erwischten die Beamten mehrere Personen, die sich im Zelt aufhielten und offenbar gemeinsam feierten. Sie seien des Platzes verwiesen worden.

In dem Zelt werden die Abstriche bei den Kunden vorgenommen. Da es nachts frei auf einem Platz zwischen den Apotheken stehe, werde es täglich ein- und ausgeräumt. Die Stühle würden in einem abschließbaren Anhänger verwahrt. Laptops und Tests lagere das Personal in der Apotheke. „Wir haben jeden Morgen eine kleine Prozession zum Zelt“, sagt der Apotheker. Mellis will weiter testen und lässt sich durch die Zwischenfälle nicht entmutigen. Mittlerweile seien Schilder angebracht, die auf eine Kameraüberwachung hinweisen.

 

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