Anti-Terror-Maßnahmen

USA: Nie mehr Impfaktionen zum Aufspüren dpa, 20.05.2014 12:03 Uhr

Washington - 

Die USA wollen Impfaktionen im Ausland nie wieder zur Aufklärung einsetzen. Das berichtete die Washington Post unter Berufung auf das Weiße Haus. Die Anti-Terror-Beraterin von US-Präsident Barack Obama, Lisa Monaco, habe das in einem Brief an die Vorsitzenden von zwölf führenden amerikanischen Gesundheitsinstituten klargemacht, sagte eine Sprecherin des Weißen Hauses der Zeitung.

Die Experten hatten eine vorgetäuschte Impfaktion kritisiert, mit deren Hilfe der Geheimdienst CIA vor drei Jahren die Familie des Al-Kaida-Chefs Osama bin Laden in deren Versteck im nordpakistanischen Abbottabad aufgespürt hatte.

Die Gesundheitsfachleute hatten im Januar 2013 in einem Brief an Obama geschrieben, die Aktion habe ernsthafte Auswirkungen auf die internationale Zusammenarbeit im Gesundheitswesen gehabt. Unter anderem sei es nun zunehmend schwer, pakistanische Kinder gegen Polio zu impfen.

Pakistaner seien sehr misstrauisch geworden, viele Eltern lehnten nun Impfungen ab. Auf die Frage, warum das Weiße Haus erst 16 Monate später auf den Brief reagiere, sagte ein Geheimdienstmitarbeiter der Zeitung, die Regierung kommentiere sehr selten ihre Aufklärungsarbeit.