Teddybär-Klinik Regensburg

Gummibärchen auf Rezept

, Uhr
Berlin -

Bereits zum zwölften Mal öffnet die Regensburger Teddyklinik am kommenden Wochenende ihre Pforten. Viele Kinder im Kindergartenalter nutzen jährlich diese Chance, ihre Kuscheltiere von Teddy-Doktoren, gespielt von Medizinstudenten, untersuchen und behandeln zu lassen. Seit einigen Jahren macht auch die Fachschaft Pharmazie mit und „versorgt“ die kranken Kuscheltiere nach dem Arztbesuch mit „Medikamenten“. 

Egal ob verstauchte Pfote, Zahnschmerzen oder exotische Allergien, die verschiedenen Wehwehchen der plüschigen Patienten werden von den Teddy-Docs zusammen mit den Kindergartenkindern Jahr für Jahr optimal verarztet. Wie in den Jahren zuvor möchten Medizin- und Zahnmedizinstudenten der Universität Regensburg zusammen mit Schirmherr Professor Dr. Hugo Segerer, Chefarzt an der Kuno-Klinik St. Hedwig, die Kinder auf diesem Wege spielerisch an die Themen Krankenhaus, Ärzte und Krankheit heranführen.

Der Ablauf eines solchen Besuchs in der Teddyklinik orientiert sich an einem wirklichen Arztbesuch, um einen begreifbaren Bezug zur Realität zu erhalten. Zunächst kommt jedes Kind mit seinem Schützling zur Anmeldung, wo die persönlichen Daten des Kuscheltiers aufgenommen werden. Anschließend bekommt jedes Kind einen Teddydoktor zugeordnet. Bei der Untersuchung des Kuscheltieres dürfen und sollen die Kinder möglichst viel selbst machen, wie beispielsweise Abhören von Herz und Lunge, Blutdruck messen und in Augen, Ohren und Mund sehen. Eventuell wird sogar eine Röntgenuntersuchung durchgeführt.

Ist dann einmal eine Diagnose gestellt, wird eine notwendige Therapie eingeleitet, sei es die Schienung eines gebrochenen Schwanzes oder Beines, das Verbinden des Kopfes oder sogar die Gabe einer Spritze. Zu guter Letzt schreibt der Teddydoktor noch ein Rezept. Das kann in der Apotheke gegen ein passendes „Medikament“ wie Obst, Gummibären und eine kleine Überraschung eingelöst werden.

Seit etwa fünf Jahren macht die Fachschaft Pharmazie mit. Für die Pharmaziestudierenden sei es eine tolle Möglichkeit, ihren zukünftigen Beruf der Öffentlichkeiten zu präsentieren und die Kinder an das Thema Arzneimittel heranzuführen, sagte eine Fachschaftssprecherin. Die Initiative, am Familientag auch eine Apotheke anzubieten, stamme allerdings von den Medizinstudierenden. „Sie sind damals auf uns zugekommen und fragten, ob wir mitmachen wollen“, so die Sprecherin. Seitdem werde es als Gemeinschaftsprojekt durchgeführt.

Ein halbes Jahr lang dauern die Vorbereitungen der Studenten der Human- und Zahnmedizinmedizin sowie der Pharmazie für dieses Projekt. In einer eigenen „Teddiatrie“-Vorlesung weiht der Chefarzt persönlich die Teddy-Docs in den richtigen Umgang mit Kindern und in die Geheimnisse der Kuscheltier-Behandlung ein.

„Hier steckt wirklich Herzblut drin. Wir freuen uns sehr, dass die Veranstaltung jedes Jahr so begeistert angenommen wird“, betont Medizinstudent Jakob Breyer vom Organisationsteam. „Während der drei Tage Teddyklinik haben wir mindestens genauso viel Spaß wie die Kinder und lernen unser Fach einmal aus einer ganz anderen Perspektive kennen.“

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Ausbildungsfonds gerichtlich bestätigt
Bremen: Wer nicht ausbildet, zahlt
„Die Apotheke ist nicht die einzige Option!“
PTA: Verantwortung und Lohn passen nicht zusammen

APOTHEKE ADHOC Debatte