Der Elektrokonzern Philips hat im vergangenen Jahr von seiner stärkeren Ausrichtung auf Gesundheits- und Medizintechnik profitiert. Die Niederländer verdienten knapp 1,5 Milliarden Euro und damit 126 Prozent mehr als 2015. Seinerzeit war das Ergebnis allerdings durch eine Reihe von Sonderfaktoren wie den Börsengang des Lichtgeschäfts belastet worden. Der Umsatz legte trotz der Schwäche im Lichtgeschäft 2016 leicht auf 24,5 Milliarden Euro (Vorjahr: 24,2 Milliarden Euro) zu, wie das Unternehmen am Dienstag in Amsterdam mitteilte. Trotz des Gewinnsprungs sollen die Aktionäre eine unveränderte Dividende von 80 Cent erhalten.
Allerdings drohen dem Siemens-Konkurrenten erneut Probleme in den USA. Philips führe derzeit Gespräche mit dem Justizministerium im Auftrag der Gesundheitsbehörde FDA, bei denen es um eine Überprüfung von Geräten aus dem Jahr 2015 und davor gehe, teilte das Unternehmen weiter mit. Philips hatte vor fünf Jahren Defibrillatoren in den USA zurückrufen müssen. Die Geräte werden unter anderem auf Intensivstationen und in Rettungsfahrzeugen eingesetzt, um die Herzfunktion von Patienten mittels Stromstoß wiederherzustellen.
Philips erwarte eine „bedeutsame Auswirkung“ auf den Geschäftsverlauf in dem Segment, hieß es weiter. Weltweit macht der Bereich einen Umsatz von rund 290 Millionen Euro, etwas weniger als die Hälfte davon in den USA. Im Dezember 2013 hatte die FDA gewarnt, dass die sogenannten HeartStart-Modelle von Philips möglicherweise die Stromstöße nicht genau genug weitergeben. Philips hatte 700.000 Defibrillatoren wegen des Verdachts auf Funktionsausfälle zurückgerufen müssen. Die Aktien des Konzerns gaben im Nachmittagshandel um gut drei Prozent nach.
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