Wenige Tage nach dem Suizid der von Corona-Maßnahmen-Gegnern bedrohten Ärztin Dr. Lisa-Maria Kellermayr in
Österreich haben Tausende der Medizinerin gedacht. In Wien kamen am Montagabend zahlreiche Menschen zum Stephansdom, entzündeten Kerzen oder ließen ihre Handys aufleuchten. Außerdem läuteten die Glocken der Kirche.
Die Medizinerin war nach eigenen Angaben monatelang massiv von Corona-Impfgegnern unter Druck gesetzt worden. Am Freitag wurde sie tot in ihrer Praxis in Oberösterreich gefunden. Die Staatsanwaltschaft Wels bestätigte einen Suizid. Eine Obduktion wurde nicht angeordnet. Es wurden laut Staatsanwaltschaft Abschiedsbriefe gefunden, zu deren Inhalt man nichts sagen wollte.
Vor einigen Wochen hatte Kellermayr ihre Praxis geschlossen. Sie fühlte sich nicht genügend von Polizei und Behörden geschützt und gab nach eigenen Angaben selbst rund 100.000 Euro für Schutzmaßnahmen aus. Auf Twitter teilte sie im Juni mit, dass sie seit mehr als sieben Monaten in unregelmäßigen Abständen Morddrohungen aus der Covid-Maßnahmengegner- und Impfgegner-Szene erhalte. Sie veröffentlichte über den Kanal Drohungen, die sich auch an ihre Angestellten richteten.
Die Ärztekammer Oberösterreich erklärte unterdessen, Kellermayr sei jede Hilfe angeboten worden, zu der man in der Lage gewesen sei. Erst jüngst sei ein Plan besprochen worden, wie das Fortbestehen der Praxis gesichert werden könne. Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen zeigte sich entsetzt. Dieses Einschüchtern und Angst machen solle beendet werden, schrieb er auf Twitter an die Adresse der Gegner der Corona-Maßnahmen.
Hilfe für Angehörige bietet neben der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention auch der Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker unter der Rufnummer 0180 – 59 50 951 und der Festnetznummer 0228 – 71 00 24 24 sowie der E-Mail-Adresse [email protected].
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